Marine-Lenhart-Syndrom
Klassifikation nach ICD-10 | |
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E05.0 | Hyperthyreose mit diffuser Struma - Morbus Basedow |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Marine-Lenhart-Syndrom wird das gleichzeitige Auftreten einer Schilddrüsen-Überfunktion und einer autoimmunogen Schilddrüsenerkrankung (zum Beispiel Morbus Basedow) bezeichnet. [1][2]
Erstbeschreiber waren die in Cleveland tätigen Chirurgen David Marine und Carl H. Lenhart im Jahr 1911[3]. In der entsprechenden Arbeit[4] hatten sie ihre Beobachtungen bezüglich Histopathologie und Jodgehalt von Strumen dargestellt. Darunter hatten sich auch acht Fälle befunden, in denen sie das gleichzeitige Auftreten einer Struma und eines Adenoms als zufällig gewertet hatten.
Das gleichzeitige Auftreten beider Ursachen der Überfunktion ist selten und kann die Diagnostik erschweren. [1][2] Die Häufigkeit des Marine-Lenhart-Syndroms wird für Patienten mit Morbus Basedow mit 1 % angegeben.[5]
Die Behandlung erfolgt entweder durch operative Entfernung der Schilddrüse oder durch Radiojodtherapie. Eine Therapie mit Thyreostatika kann jedoch zur Herstellung der Euthyreose zeitlich begrenzt notwendig sein.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Schuler A., e.a.: Marine-Lenhart Syndrom: seltene Differenzialdiagnose bei Hyperthyreose und endokriner Orbitopathie. In: Ultraschall in Med 2004; 25.
- ↑ 2,0 2,1 Schumm-Draeger P.: Hyperthyreose - Der konkrete Fall. In: Dtsch med Wochenschr 2003; 128: 495.
- ↑ Charkes D. N.: GRAVES' DISEASE WITH FUNCTIONING NODULES (MARINE-LENHART SYNDROME). In: JOURNAL OF NUCLEAR MEDICINE, Volume 13, Number 12, S. 885 -892
- ↑ MARINE D, LENHART CH : Pathological anatomy of exophthalmic goiter. Arch Intern Med (Chicago) 8: 265-316, 1911.
- ↑ K. Mann, R. Hörmann. Antithyreoidale und TSH-suppressive Behandlung bei Morbus Basedow?. In: Der Internist, Springer Verlag, 1998, (39) 6: 600-612, hier online