Melchior Wieland


Basilika des Heiligen Antonius in Padua – Grabstein.

Melchior Wieland (* um 1520; † 25. Dezember 1589), auch Melchior Guilandinus; Melchiorre Guilandino; Melchioris Guilandini Borussi war ein deutscher Arzt und Botaniker.

Leben

Melchior begann seine Karriere als reisender Kräuterhändler in Italien. Er erregte die Aufmerksamkeit des venetianischen Botschafters in Rom, der ihn wohlhabenden Gönnern vorstellte.

Er wurde durch die Universität von Padua beauftragt, eine Reise nach Kleinasien und Nordafrika zu unternehmen, um dort Pflanzenproben zu sammeln. Es gab seinerzeit viele derartige botanische Expeditionen. Hierbei wurde er von Piraten gefangengenommen und blieb einige Jahre als Sklave in Algerien. Schließlich wurde sein Lösegeld von Gabriele Falloppio gezahlt und er kam nach Italien zurück. 1561 wurde er Direktor des botanischen Gartens in Padua. Dort erlangte er auch den Lehrstuhl für Botanik.

Er war einer von Pietro Andrea Mattiolis zahlreichen akademischen Feinden.

Ehrentaxon

Carl von Linné benannte ihm zu Ehren die Gattung Guilandina der Pflanzenfamilie der Fabaceae ( Fabaceae ).[1][2]

Werke

  • Guilandini, Melchiore (Melchior Wieland) und Johann Georg Schenck von Grafenberg Hortus Patavinus: Cui accessere … conjectanea synonimica plantarum eruditissima… Frankfurt: Mathaeus Becker, Johann Theodor and Johann Israel de Bry, 1600 [1608].

Quellen

Johannes Helm: Das erste 1591 im Druck erschienene Bestandsverzeichnis des Botanischen Gartens zu Padua. In: Genetic Resources and Crop Evolution. Bd. 16, Heft 1, S. 75-90.

Einzelnachweise

  1. Carl von Linné: Critica Botanica Leiden 1737, S. 93
  2. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 518