Modravské slatě


Modravské slatě
Modravské slatě.jpg
Koordinaten: 49° 1′ 32″ N, 13° 29′ 54″ O
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Nächste Stadt: Modrava
Fläche: 3615 ha
Gründung: 1933
Besucher: Kein Zutritt für die Öffentlichkeit
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Die Modravské slatě (deutsch Weitfällerfilze oder Maderer Filze) sind ein Hochmoorkomplex nahe der Gemeinde Modrava (Region Pilsen) im tschechischen Nationalpark Šumava. Zusammen bilden sie das größte Moorgebiet des Böhmerwalds.

Geographie

Die Modravské slatě liegen westlich und südwestlich von Modrava, in Richtung der deutsch-tschechischen Grenze auf 980−1368 m n.m..
Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von 3615 ha. Im Westen und Süden werden die Modravské slatě durch den Grenzkamm des Böhmerwaldes begrenzt, der gleichzeitig die europäische Wasserscheide bildet. Die meisten Moore des Gebiets entwässern über die Otava in das Flusssystem der Elbe, lediglich der Kleine Regen, der hier entspringt, fließt in die Donau.
Im Osten des Naturschutzgebietes liegen Modrava und Horská Kvilda, im Norden wird es durch den roten Wanderweg des Nationalparks begrenzt.[1][2][3]

Teil des Gebietes sind die Moore:

  • Blatenská slať (Plattenhausenfilz)
  • Hraničí slať
  • Javoří slať (Schönfichtenfilz)
  • Mlynářská slať (Müllerschachtelfilz)
  • Mrtvý les (Toter Wald)
  • Novohuťské močály (Neuhüttenfilze)
  • Rokytská slať (Weitfällerfilz)
  • Roklanská slať (Gayruckfilze)
  • Rybárenská slať (Fischerfilz)
  • Šárecká slať

Flora und Fauna

Die Moore des Komplexes bieten einen wertvollen Lebensraum für das Birkhuhn, weshalb sie unter striktem Naturschutz stehen. Daneben beherbergen sie die typische Moorfauna und -flora des Böhmerwalds wie beispielsweise den Hochmoorgelbling, Zwergbirke oder den Langblatt-Sonnentau. Eine Besonderheit stellt der Mrtvý les, deutsch „Toter Wald“, dar: ähnlich wie im nahegelegenen Moor Mrtvý luh wurden hier die Wurzeln der Bäume durch unterirdischen Torfbrand beschädigt, wodurch sie abstarben und heute als Baumskelette über das Moor ragen.[1]

Geschichte

Die Moore wurden in früherer Zeit zum Torfabbau genutzt, aber auch zur Holzschwemme auf dem Bach Roklanský potok. Aus dieser Zeit existiert auch heute noch die Triftschwelle Roklanská nádrž (Rachelschwelle). Ursprünglich gehörte das Gebiet der Familie Schwarzenberg, die es ab 1922 teilweise unter Naturschutz stellten. 1929 wurden die Modravské slatě vom tschechoslowakischen Staat übernommen und 1933 weitere Moore unter Naturschutz gestellt. 1989 schließlich wurde ein weitflächiges Schutzgebiet für alle Moore eingerichtet. Seit 1991 sind sie Teil der Zone I des Nationalpark Šumava und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.[1][4][5][6]

Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Böhmerwald Grenzenlos. Bayerischer Wald − Šumava − Mühlviertel. Starý most s.r.o., 2007 (2. Auflage). ISBN 3-937067-58-2, S. 98
  2. Karte des Naturschutzgebiets www.mapy.kr-plzensky.cz, abgerufen am 26. August 2009
  3. Online-Atlas www.czecot.com, abgerufen am 26. August 2009
  4. Rokytská slať www.jiznicechy.org, abgerufen am 26. August 2009
  5. Mlynářská slať www.jiznicechy.org, abgerufen am 26. August 2009
  6. www.risy.cz, abgerufen am 26. August 2009