Necrovirus
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Systematik | ||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
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Die Gattung Necrovirus umfasst unbehüllte Pflanzenviren mit einer doppelsträngigen RNA als Genom. Als Typspezies der Gattung gilt das Tabak-Nekrose Virus A, das 1935 in erkrankten Tabakspflanzen (Nicotiana tabacum) in Treibhäusern entdeckt wurde.[1] Die Mitglieder der Gattung Necrovirus verursachen keine Erkrankungen, die die gesamte Pflanze betreffen (systemische Infektion) und das Pflanzenwachstum mindern, sondern typischerweise nur lokal begrenzte Infektionsherde auf Blättern, Stängel oder Wurzeln, die zu einer fleckigen Nekrose des Pflanzengewebes führen. Aufgrund dieser typischen Nekroseherde erhielt die Gattung ihren Namen.
Morphologie und Genom
Das unbehüllte Kapsid der Necroviren ist zwischen 28 nm im Durchmesser groß. Die ikosaedrische Symmetrie besitzt eine Triangulationszahl von 3 und besteht somit aus 180 Kapsomeren. Mitglieder der Gattung Necrovirus enthalten ein Molekül einer einzelsträngigen RNA als Genom, die 3660 bis 3760 nt lang ist. Die RNA besitzt eine positive Polarität und eine ähnliche Genorganisation wie die Gattung Carmovirus; ein Poly(A)-Schwanz am 3'-Ende fehlt den Necroviren. Das Genom umfasst fünf oder sechs zum Teil überlappende ORFs. Von der ursprünglichen RNA werden zwei Sorten subgenomischer RNA synthetisiert, die jeweils zwei ORFs mit unterschiedlichem Leseraster repräsentieren.
Übertragung und Erkrankung
Necroviren wurden aus Wurzeln verschiedenster Pflanzenarten isoliert und nach den Symptomen charakterisiert, die sich nach mechanischer Übertragung auf Pflanzenblätter hervorrufen. Als Testorganismus wird hierzu die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) verwendet. Latente Infektionen wurden in Kulturäpfeln, Birnen (Pyrus communis L.) und Olivenbäumen nachgewiesen.
Necroviren findet man auch in natürlichen Gewässern und im Boden, wo sie spezifisch mit der Zelloberfläche von Zoosporen des Pilzes Olpidium brassicae assoziiert sind. Der Pilz vermag in die Wurzeln von Pflanzen einzudringen und infiziert so die Pflanze mit den Viren; dieser Pilz gilt als einziger bekannter Überträger der Necrovirusarten. Erkrankungen durch Necroviren spielen ökonomisch nur eine untergeordnete Rolle.
Satelliten
Necroviren sind häufig mit spezifischen Satelliten-Viren assoziiert, die die Anwesenheit von Necroviren für ihre eigene Vermehrung benötigen (Helfervirus). Im Falle des TNV ist der Satellit (Tabak-Nekrose-Virus-Satellit 1, STNV-1) etwa 17 nm groß und seine RNA codiert nur für ein Kapsidprotein. Die Vermehrung der Satelliten der Necroviren dient besonders als Beispielsystem zur Erforschung eines Helfer-Satellitensystems und einer Cap-unabhängigen Translation.
Systematik
- Familie Tombusviridae
- Genus Necrovirus
- Spezies Tabak-Nekrose-Virus A (TNV-A)
- Spezies Tabak-Nekrose-Virus D (TNV-D)
- Spezies Beet-Black-Scorch-Virus (BBSV)
- Spezies Chenopodium-Nekrose-Virus (ChNV)
- Spezies Leek-white-stripe-Virus (LWSV)
- Spezies Oliven-Latenz-Virus (OLV-1)
- vorläufig klassifizierte Spezies innerhalb der Gattung:
- Spezies Lisianthus-Nekrose-Virus (LNV)
- Spezies Carnation-yellow-stripe-Virus (CYSV)
Quellen
- S. A. Lommel et al.: Genus Necrovirus. In: C. M. Fauquet, M. A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. London, San Diego, 2005 S. 926-929 ISBN 0-12-249951-4
- F. Meulewaeter: Necroviruses. In: A. Granoff, R. G. Webster (eds.): Encyclopedia of Virology. San Diego, 1999, Band 1, S. 1003-1007 ISBN 0-12-227030-4
- H. Fraenkel-Conrat: Tobacco necrosis, satellite tobacco necrosis and related viruses. In: R. König (ed.): The plant viruses, New York 1988, Band 3, S. 147ff
Einzelnachweise
- ↑ K. M. Smith, J. G. Bald (1935) Parasitol. 27: S. 231.
Weblinks
- Genus Necrovirus in der Datenbank des NCBI
- TEM-Aufnahme des Tabak-Nekrose-Virus A
- Necroviruses (Plant Viruses Online)