Páramo (Vegetation)
Der Páramo ist eine Vegetationsform der Tropen in den Höhenlagen der Gebirge, typisch für die südamerikanischen Anden. Er kommt oberhalb der Baumgrenze zwischen ca. 3200 und 4.800 m über NN in feuchtem Klima vor. Die Páramo-Gebiete liegen in Venezuela, Kolumbien, Ecuador und dem Norden Perus. Doch auch in Äthiopien und Neu-Guinea gibt es auf ähnlichem Breitengrad und Höhe Páramo-ähnliche Vegetationszonen.
Charakteristische Elemente sind hohe Horstgräser sowie Schopfrosetten.
Die entsprechende Vegetationsform trockener Klimate nennt man Puna.
Höhenstufen
Die Vegetationskundler unterscheiden zwischen dem Subparamo, Paramo und Superparamo.
Subpáramo
Der Subpáramo bildet den Übergang zwischen montanen Wäldern und dem Páramo. Im Subparamo finden sich überwiegend bis zu 3 m hohe Sträucher.
Páramo
Sträucher treten zurück, oder sind nur noch in Krüppelformen anzutreffen. Farne und mehrjährige Kräuter treten in den Vordergrund. Auffällig sind aber auch übermannshohe Pflanzen aus verschiedenen Familien wie den Korbblütlern (Asteraceae), den Lobeliaceae und den Bromeliengewächsen (Bromeliaceae). Die prägenden Lebensformen sind Schopfbäume und Schopfrosette (z.B. Espeletia, "frailejones").
Superpáramo
Fast ausschließlicher Bewuchs durch Bodendecker verschiedener systematischer Zugehörigkeit, vor allem aber Flechten und Moose. Diese bodendeckenden Pflanzen haben die Fähigkeit, große Mengen von Wasser zu speichern.
Klima
Das Klima im Páramo ist von großen Gegensätzen geprägt. In der Trockenzeit kann bei starker Sonneneinstrahlung die Temperatur auf 25 °C ansteigen und in der Nacht auf -7 °C abfallen.
In der Regenzeit geht die Sonneneinstrahlung stark zurück und der Páramo bleibt tagelang in Nebel gehüllt, mit Temperaturen zwischen -4 und 10 °C.
Fauna
Die Tierwelt des Páramo ist sehr vielfältig, nimmt jedoch mit der Höhe ab. Unter den Säugetieren sind vor allem der Brillenbär, das Opossum und der Hase bekannt; unter den Vögeln reicht die Spanne von verschiedenen Kolibriarten bis zum Kondor.
Umweltpolitische Bedeutung
Da die Vegetation des Páramos sehr viel Wasser aufnehmen und halten kann, stellt er ein wichtiges natürliches Wasserreservoir dar, das auch noch in langen Trockenzeiten Quellen speist. Aus diesem Grund ist der Páramo in vielen Gegenden unter Naturschutz gestellt. So bedroht das Vordringen von Landwirtschaft und Viehzucht, sowie die Ausbeutung von Rohstoffen (Gold, Kohle, Erze) die Trinkwasserversorgung der naheliegenden Orte und Städte, eine Situation, die in allen Ländern in jüngster Zeit zu immer mehr Konflikten führt.
Weblinks
- Organización para la Educación y la Protección Ambiental
- Fundación Ecuatoriana de Estudios Ecológicos
- El Páramo, ecosistema de alta montaña
- paramo.be website of Wouter Buytaert
- Heck, Volker: Geoökologische Untersuchungen im PNN Puracé / Kolumbien. Ein Ansatz zur Optimierung der Erfassung von Geo- und Bio-Ressourcen in hochandinen Ökosystemen
- Lateinamerika-Nachrichten. Auf mindestens einem Auge blind