Quecksilber(II)-iodid


Strukturformel
Strukturformel von Quecksilber(II)-iodid
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-iodid
Andere Namen
  • Quecksilberiodid
  • Hydrargyrum bijodatum
Summenformel HgI2
Kurzbeschreibung

geruchloser, roter Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7774-29-0
PubChem 24485
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Eigenschaften
Molare Masse 454,45 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,28 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

259 °C[1]

Siedepunkt

354 °C[1]

Dampfdruck

1,3 hPa (157,5 °C)[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser: 0,06 g·l−1 (25 °C)[1], löslich in Diethylether und heißem Alkohol

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​310​‐​300​‐​373​‐​410
P: 273​‐​280​‐​302+352​‐​304+340​‐​309+310 [1]
MAK

0,1 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(II)-iodid ist eine chemische Verbindung und gehört zu den Halogeniden des Schwermetalls Quecksilber. Direkten Kontakt sollte man wegen seiner hohen Toxizität meiden. Quecksilber(II)-iodid ist ein Halbleiter und lichtempfindlich. Mit Kaliumiodid und Quecksilber(II)-chlorid bildet es kristallisierbare Doppelverbindungen.

Vorkommen

Quecksilber(II)-iodid kommt in der Natur nur selten in Form des Minerals Coccinit vor.

Gewinnung und Darstellung

Quecksilber(II)-iodid kann direkt aus den Elementen Quecksilber und Iod dargestellt werden:

$ \mathrm {Hg+\ I_{2}\longrightarrow \ HgI_{2}} $

Auch bei Zugabe von Quecksilber(II)-chlorid zu einer wässrigen Lösung von Kaliumiodid entsteht es als roter Niederschlag:

$ \mathrm {HgCl_{2}+\ 2\ KI\longrightarrow \ HgI_{2}+2\ KCl} $

Eigenschaften

Quecksilber(II)-iodid in der gelben β- (links) und der roten α-Phase (rechts).

Quecksilber(II)-iodid ist ein scharlachrotes, schweres, mikrokristallines Pulver, das sich beim Erhitzen bis zum Schmelzpunkt bei 259 °C gelb verfärbt.[3] Es ist für die meisten lebenden Organismen giftig und verhält sich ähnlich wie Quecksilber(II)-chlorid. Für salzartige Verbindungen hat Quecksilber(II)-iodid mit 354 °C einen sehr niedrigen Siedepunkt.

Verwendung

Löst man das in Wasser schwerlösliche Quecksilber(II)-iodid in einem Überschuss von Kaliumiodidlösung, so erhält man die Komplexverbindung Kaliumtetraiodomercurat(II), die Verwendung in der Neßler-Reaktion findet.[4] Außerdem wird es in der Tiermedizin als Tinktur für Verletzungen verwendet.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu Quecksilber(II)-iodid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ESIS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. H. Hager, F. v. Bruchhausen, P. Surmann, E. Nürnberg: Hagers Handbuch Der Pharmazeutischen Praxis, Springer Verlag, 1999, ISBN 3-540-52641-2, S. 473.
  4. Holleman-Wiberg: “Lehrbuch der anorganischen Chemie“, Walter de Gruyter Berlin 1964, S. 493

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