Rosapelikan



Rosapelikan

Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus)

Systematik
Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes)
Familie: Pelikane (Pelecanidae)
Gattung: Pelikane (Pelecanus)
Art: Rosapelikan
Wissenschaftlicher Name
Pelecanus onocrotalus
Linnaeus, 1758

Der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) ist eine Vogelart aus der Familie der Pelikane.

Erscheinungsbild

Der Rosapelikan ist ein großer Pelikan mit einer Länge von 160 cm und einer Flügelspannweite von 280 cm. Er unterscheidet sich vom Krauskopfpelikan durch sein weißes (nicht grauweißes) Gefieder mit einem Hauch von Rosa im Brutkleid. Die Schwungfedern dagegen sind schwarz. Um das Auge hat er einen großen rosa Gesichtsfleck. Die Beine sind auch rosa. Die Jungvögel sind grau und haben ebenfalls dunkle Flugfedern.

Beim Flug hält er den Kopf zurück wie die Reiher, und die schwarzen Flugfedern werden sichtbar. Er steigt elegant zum Himmel empor und nutzt die Thermik zum Segelflug aus. Der Ruderflug besteht aus langsamen Flügelschlägen.

Verbreitung

Der Rosapelikan brütet von Südosteuropa bis Asien in Sümpfen und seichten Seen. Im südlichen Afrika kommt er in Nordbotswana, Westnamibia, an der Westküste Südafrikas, in Ostnatal und Osttransvaal an Süß- und Salzwasser vor.

Große Brutgebiete sind in Europa das Donaudelta in Rumänien und in Afrika die Walfischbucht in Namibia. Die europäischen Vertreter der Art überwintern in Nordostafrika.

Abseits der Brutgebiete ist der Rosapelikan ein seltener Gastvogel, in Österreich wurde er jedoch noch bis Mitte des 19. Jahrhundert regelmäßig als Irrgast beobachtet. In neuer Zeit werden einzelne Individuen gelegentlich in Österreich, Belgien, Deutschland, Polen, den Niederlanden und der Schweiz gesehen. Dabei dürfte es sich jedoch in den meisten Fällen um Gefangenschaftsflüchtlinge handeln.[1]

Lebensweise

Die Rosapelikane brüten in Kolonien von hunderten bis zu mehreren tausend Paaren. Das Nest des Rosapelikans ist ein unordentlicher Haufen aus Ästen und Zweigen. Schon bei geringsten Störungen verlässt er das Nest, die Jungen flüchten schon mit drei bis vier Wochen bei Gefahr ebenfalls ins Wasser. Mit 14 Wochen werden die Jungvögel selbstständig.

Pelikane fangen Fische mit ihren großen Schnabeltaschen, während sie auf dem Wasser schwimmen. Manchmal bilden sie auch V-förmige Gruppen von 5 bis 10 Tieren, die die Fische zusammentreiben und abwechselnd mit ihrem Schnabel herabstoßen. Aufgrund der Überfischung durch den Menschen haben Rosapelikane vor der Küste Südafrikas begonnen unbewachte Tölpelkücken zu jagen, um ihre eigenen Jungen zu versorgen.[2]

Wie bei den Krauskopfpelikanen hat auch ihre Zahl stark durch den Verlust des Lebensraumes und die Verfolgung durch den Menschen abgenommen, allerdings ist der Bestand nach Daten der IUCN von 2002 mit 270.000 bis 290.000 Tieren noch deutlich größer. Die Art wird daher als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Weblinks

Commons: Rosapelikan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 227
  2. ARD: Erlebnis Erde: Das Wunder Leben (3)