Rudolf Thauer


Rudolf Kurt Thauer (* 5. Oktober 1939) ist ein deutscher Mikrobiologe, Gründungsdirektor des Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und seit 2005 emeritierter Hochschullehrer am Fachbereich Biologie der Philipps-Universität Marburg.

Leben

Thauer studierte zunächst Medizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Er wechselte nach dem Physikum 1961 zur Biochemie und schloss das Studium 1966 an der Universität Tübingen mit Diplom ab. An der Universität Freiburg wurde er zwei Jahre später zum Dr. rer. nat. ebenfalls in Biochemie promoviert. 1971 folgte an der gleichen Hochschule die Habilitation in diesem Fach. Für ein Jahr ging er anschließend an ein US-Hochschulinstitut in Cleveland. Bereits 1972 folgte er einem Ruf auf eine Professur für Biochemie an der Ruhr-Universität Bochum. Drei Jahre später wechselte er auf eine besser ausgestattete Mikrobiologie-Professur nach Marburg. Von 1976 bis zur Emeritierung 2005 blieb er an der Philipps-Universität.[1] Von 1991 bis 2007 war der Direktor der Abteilung Biochemie des MPI für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. Seit November 2007 ist er Vorsitzender einer Emeritus Group at the MPI Marburg.[2]

Rudolf Thauer ist Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[3] Er ist gewähltes Mitglied im Kuratorium des Marburger Universitätsbundes.[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2008 Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft
  • 2001 Ehrendoktor der ETH Zürich
  • 1987 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG[5]

Trivia

  • Thauer zu Ehren wurde 1993 die Bakteriengattung Thauera Macy et al. aus der Familie Rhodocyclaceae benannt.
  • Eine Forschungsgruppe, an der Thauer beteiligt war, publizierte am 15. Januar 2008 in der Onlineausgabe der PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) bahnbrechende Forschungsresultate zur Stoffwechselenergie des Clostridium kluyveri.
  • Thauer zieht persönlich als Rufnamen die Kurzform Rolf vor. Daher finden sich viele solcher Fundstellen selbst in offiziellen Verlautbarungen der Universitäts-Pressestelle Marburg.

Weblinks

Einzelnachweise

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