Saltholm


Saltholm
Saltholm (Südteil).
Im Hintergrund die Öresundbrücke
Gewässer Öresund, Ostsee
Geographische Lage 55° 38′ 28″ N, 12° 45′ 35″ O keine Zahl: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DKKoordinaten: 55° 38′ 28″ N, 12° 45′ 35″ O
Saltholm (Dänemark)
Vorlage:CoordinateMSG
Länge 7 km
Breite 3 km
Fläche 15,99 km²
Höchste Erhebung unbenannt
m
Einwohner Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DK (Vorlage:FormatDate: Kein gültiges ISO-Datum!Vorlage:FormatDate/Wartung/Error[1])
Hauptort Holmegård
Gehöfte im Nordwesten

Saltholm („Salzinsel“) ist eine etwa 16 km² große[2], bewohnte dänische Insel im Öresund, die sich östlich von der Insel Amager und südöstlich von Kopenhagen befindet.

Der Name Saltholm („Salzinselchen“) deutet vermutlich auf den Mangel an Süßwasser auf der Insel hin.[3]

Verwaltung

Saltholm ist ein Vogelschutzgebiet und gehört zum Kirchspiel Kastrup (Kastrup Sogn) in der Harde Sokkelund Herred (Københavns Amt), seit 1970 zur Gemeinde Tårnby Kommune, die durch die Kommunalreform zum 1. Januar 2007 unangetastet blieb und heute zur Region Hovedstaden gehört.

Geographie

Saltholm liegt dem Flughafen Kopenhagen auf der Insel Amager gegenüber, und ist von Amager durch den 3,3 km breiten Drogden getrennt.

Die Insel hat Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl DK Einwohner (1. Januar 2012)[1] im Gehöft Holmegård im Nordwesten der Insel. Sie ist mit einer maximalen Höhe von fünf Metern sehr flach. Folglich können große Teile der Insel insbesondere im Winterhalbjahr bei hohen Fluten überflutet werden.

Südlich von Saltholm liegt in weniger als 900 Meter Entfernung die künstliche Nachbarinsel Peberholm („Pfefferinsel“), die Teil der Öresundverbindung ist. Die Insel kann nur mit eigenem Boot oder mit dem bådtaxa („Bootstaxi“) erreicht werden.

Flora und Fauna

Die seit Jahrhunderten betriebene Beweidung durch Kühe, Pferde, Schafe und Gänse im Sommer hat die Landschaft der Insel mit ihren offenen Wiesen geprägt. Neben Amager blühen hier als einziger Ort in Dänemark blaue Schwertlilien in freier Natur.

Saltholm ist nicht nur Rastplatz für Gänse, Schwäne, Enten, Wanderfalken und Seeadler, sondern hat mit bis zu 7000 brütenden Vögeln auch den größten Bestand an Eiderenten in Europa. In einem Frühjahr wurden etwa 12.000 Graugänse, Krickenten und Pfeifenten gesichtet. Während der Brutzeit der Vögel ist zwischen dem 1. April und 15. Juli ein Aufenthalt nur im nördlichen Teil der Insel gestattet.

Schnecken, Muscheln, Würmer, Krebstiere und andere Tierarten kommen zusammen mit Fischen und der Fischbrut in großen Mengen auf und rundum der Insel vor. Darüber hinaus finden sich unter Wasser Seegräser.[4]

Im Süden befindet sich eine Robbenkolonie.

Geschichte

Saltholm entstand vor etwa 4.000 Jahren durch die Postglaziale Landhebung. Dieser Prozess verändert die Landschaft fortlaufend, insbesondere im südlichen Teil der Insel.[4]

1230 wird Saltholm erstmals im Waldemar-Erdbuch erwähnt, wo der König die Insel dem Roskilder Bischof Niels Stigsen schenkte.[3]

Die Bauern von Amager nutzten die Insel im Sommer zur Beweidung und für die Milchwirtschaft. Auf der Ostseite der Insel findet man vielerorts Spuren primitiver torfgemauerte Hütten. Diese sogenannten mælkehytter („Milchhütten“) wurden von „Melkmädchen“ (malkepiger) und Hirtenjungen genutzt.[3]

Während der Pestepidemie von 1709 diente Saltholm als Quarantänestation für Ausländer, die in die dänische Hauptstadt einreisten.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde immer wieder Kalk abgebaut, was das Gebiet landschaftlich prägte. Durch den Abbau wurden große, offene Brüche geschaffen, die mit Wasser gefüllt vor allem den Gänsevögeln heute als Bleibe dienen. Der harte Kalkstein wurde behauen und als solides Baumaterial genutzt oder zur Weiternutzung als Mörtel gebrannt. 1935 wurde der Kalksteinabbau beendet.

Seit 1873 existiert die Saltholm Ejerlaug („Saltholmer Grundbesitzervereinigung“). Als die Vereinigung die Insel dem dänischen Staat abkaufte, beschloss man, dass nur Amager Grundstückseigentümer Mitglied werden konnten. Die Vereinigung hat heute etwa 200 Mitglieder, die das Weiderecht regeln und die wenigen verbliebenen Gebäude (zwei Höfe und 12 Häuser), von denen nur zwei als feste Wohnstätten dienen, verwalten.

Als Teil der Kopenhagener Verteidigungsanlagen wurde die Insel ab dem frühen 20. Jahrhundert militärisch genutzt. Während des Ersten Weltkriegs wurden Kanonen aufgestellt und Soldaten nach Saltholm abkommandiert. Um die Kanonen mit dem Hafen zu verbinden, baute man 1915 ein Gleis für Güterloren.

Von 1919 bis 1936 besaß die Insel ein Schulgebäude.

Angetrieben durch eine Klage der dänischen Naturschutzvereinigung Danmarks Naturfredningsforening wurde die Insel 1983 unter Naturschutz gestellt. Während die Lage nah zur Großstadt Kopenhagen sowie zur Öresundverbindung kein größeres Problem für die Natur der Insel darstellt, bedeutet die Nachbarschaft mit dem Flughafen Kastrup eine Gefährdung für die Fortpflanzung der verschiedenen Möwenarten. Die Naturschutzvereinigung blickt mit Skepsis auf die Bekämpfung der Möwen, die als Beeinträchtigung für den Luftverkehr gesehen werden. So wurden die Eier in den Möwennestern mit Öl beschmiert, damit sie nicht ausgebrütet werden.

Literatur

  • Niels Houkjær: Saltholm in De danske øer - En lystrejse til Danmarks småøer, S. 151 ff., (dänisch), Nordisk Forlag A/S, Kopenhagen 2006, ISBN 87-02-04176-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vorlage:EWQ
  2. Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch)
  3. 3,0 3,1 3,2 Saltholm Ejerlaug: Historie, abgerufen am 7. August 2010 (dänisch)
  4. 4,0 4,1 Naturstyrelsen des dänischen Umweltministeriums: Saltholm, abgerufen am 6. Dezember 2011 (dänisch)