Seidenbaum
Seidenbaum | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Seidenbaum (Albizia julibrissin) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Albizia julibrissin | ||||||||||||
Durazz. |
Der Seidenbaum (Albizia julibrissin) (auch Seidenakazie oder Schlafbaum, weil er nachts oder bei Trockenheit seine Blätter zusammenklappt, also „schläft“) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schirmakazien (Albizia), die zur Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört.
Verbreitung
In der Gattung der Schirmakazien ist der Seidenbaum die Art, die am weitesten in den gemäßigten Klimazonen verbreitet ist. Diese Baumart ist winterhart bis etwa -15 °C. Der Seidenbaum ist vom Iran bis nach Ostchina verbreitet.
In Nordamerika wird der Seidenbaum als Zierpflanze gepflegt. In einigen Bundesstaaten ist diese Art als Gartenflüchtling verwildert und zählt zu den invasiven Neophyten.
Beschreibung
Albizia julibrissin wächst als laubabwerfender Strauch oder Baum. Unter idealen Umständen erreicht der Baum eine Wuchshöhe von 6 bis 8 Metern. Die Borke ist dunkelgrau. Die Rinde an jungen Zweigen besitzt gelblich-braune Haare. Der Seidenbaum ist kurzlebig und wird selten älter als dreißig Jahre. Die Baumkrone ist breit ausladend und flach gewölbt.
Die wechselständigen und gestielten Laubblätter sind 20 bis 30 cm lang und zweifach gefiedert mit 4 bis 15 Paaren mehr oder weniger ungestielten Fiedern erster Ordnung. Die Fiedern erster Ordnung besitzen jeweils 10 bis 30 Paar Fiederblättchen zweiter Ordnung, die eine Länge von 7 bis 15 cm aufweisen. Die Unterseite der sichelförmigen und 5 bis 18 mm langen und etwa 3 bis 7 mm breiten Fiederblättchen ist entlang der Mittelrippe behaart. Die Nebenblätter sind 7 bis 8 mm lang.
Die einzeln oder zu zweit bis dritt angeordneten, auf einem 3,5 bis 7 cm langen Blütenstandstängel stehenden kugeligen, köpfchenförmigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 3 cm auf. Das Hochblatt ist etwa 3 bis 6 mm lang. Der Blütenstiel ist etwa 1 bis 2 mm lang. Die Blüten sind zwittrig. Die Kelchblätter sind zu einer etwa 3 bis 4 mm langen Röhre verwachsen mit nur kurzen Kelchzähnen. Sie besitzen nur zurückgebildete, verwachsene Kronblätter, die nur 7 bis 8 mm lang und außen behaart sind. Seinen Namen erhielt der Seidenbaum wegen seiner vielen seidigen, cremeweißen, hell- bis dunkelrosa Staubblätter; sie sind bei diesen Blüten am auffälligsten. Darauf verweist auch das Artepitheton julibrissin, das das persische gul-i abrisham (گل ابریشم) versucht wiederzugeben und ins Deutsche übersetzt in etwa Seidenflocke oder Seidenblüte bedeutet. Die 2,5 bis 3,2 cm langen Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen; sie ist etwa so lang wie die Kronröhre. Der Gattungsname Albizia bezieht sich auf Filippo degli Albizzi, einen Adligen aus Florenz, der im 18. Jahrhundert als erster die Pflanze nach Europa brachte.
Die bis zur Reife behaarte und zuletzt hellbraune oder gelbliche Hülsenfrucht ist 7,5 bis 12,5 cm lang und etwa 1,5 bis 2,5 cm breit. Sie enthält acht bis zwölf Samen.
Quellen
- S. I. Ali: Mimosaceae in der Flora of Pakistan: Albizia julibrissin - Online.
Weblinks
- Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)
- Steckbrief des Seidenbaumes (Albizia julibrissin) in der Online-Datenbank für Bäume und Sträucher auf Baumkunde.de.
- Der Botanische Garten Mainz berichtet über diese Art.