Selbstorganisierte Kritikalität


Selbstorganisierte Kritikalität (auch selbstorganisierende Kritizität), besser bekannt als self-organized criticality (SOC) ist eine Theorie physikalischer Systeme. Sie vertritt die Annahme, dass jedes offene oder dissipative System kritisches skaleninvariantes Verhalten zeigt, analog zu einem Phasenübergang zweiter Ordnung in statischen Systemen. Im Gegensatz zum statischen Fall erreichen diese Systeme allerdings Kritikalität durch Selbstorganisation, ohne dass ein Parameter wie z. B. die Temperatur (von außen) auf einen bestimmten Wert eingestellt werden müsste.

Beispiele von SOC umfassen Lawinenbildung u. a. in Sandhaufen, Erdbeben und Waldbrände, aber auch nichtphysikalische Phänomene wie Verkehrsstaus, Stromausfälle, die Größe von Städten und Unternehmen, Massensterben.

Viele der numerischen Messgrößen in SOC-Systemen folgen Potenzgesetzen, die die Skaleninvarianz widerspiegeln.

Einer der Entwickler und bekanntester Anhänger der Theorie war der dänische Physiker Per Bak.

Siehe auch: Zelluläre Automaten