Sequencing Batch Reactor
Das Sequencing-Batch-Reactor-Verfahren (kurz SBR-Verfahren) ist eine Variante des konventionellen Belebtschlammverfahrens. Der SBR besteht aus einem Reaktionsraum, der zuerst die Funktion eines biologischen Reaktors und danach die eines Sedimentationsbeckens übernimmt. Im Gegensatz zu kontinuierlich durchflossenen Reaktoren wird der SBR diskontinuierlich befüllt und geleert. Die herkömmliche räumliche Trennung der biologischen Prozesse und der Sedimentation wird durch eine zeitliche ersetzt. Das Zeitintervall vom Beginn des Füllvorgangs bis zum Ende des Klarwasserabzugs und einer eventuellen Ruhephase wird als Zyklus bezeichnet.
Der SBR-Zyklus ist durch eine aufeinanderfolgende zeitliche Prozessphasenfolge gekennzeichnet. Die hydraulische Entkopplung des SBR-Verfahrens macht es möglich, Dauer, Häufigkeit und Anordnung der Phasen des Zyklus variabel zu gestalten. Der Zyklus beginnt mit der Füllphase, in der bereits unter anaeroben oder anoxischen Verhältnissen die ersten Abbauprozesse beginnen. In der eigentlichen Abbau- oder Reaktionsphase wird der Reaktor belüftet. Je nach Reinigungsziel können auch unbelüftete Phasen eingeführt werden. Es folgt die Sedimentationsphase, in der sich der belebte Schlamm absetzt und sich eine Klarwasserschicht ausbildet. In der Dekantierphase wird das überstehende Klarwasser abgezogen. Anschließend kann eine betriebsbedingte Ruhephase folgen oder der Zyklus beginnt erneut. Eine separate Nachklärung ist beim SBR-Verfahren nicht notwendig.
Ein Beispiel einer SBR-Anlage in Sollenau, Bezirk Wr. Neustadt in Niederösterreich:
- Ausbaugröße: 60.000 EGW
- Max. Zulauf: 12.000 m³/Tag
- Wirkungsgrad CSB (2005): 94,5 %
- Wirkungsgrad BSB (2005): 97,9 %
- 4 Becken zu je 7988 m³
- Schlammanfall ~ 3000 t und ~23 % TS-Gehalt
Auch Kleinkläranlagen werden seit dem Jahr 2000 in SBR-Technologie gebaut. Seitdem hat sich diese Technik zum meistverkauften Kleinkläranlagensystem entwickelt. Die Ablaufqualität erreicht heute das gleiche Niveau wie kommunale Kläranlagen.