TNF/TNFR-Superfamilie
Die TNF/TNFR-Superfamilie (ausgeschrieben Tumornekrosefaktor/Tumornekrosefaktor-Rezeptor-Superfamilie) ist ein System von derzeit mehr als 40 identifizierten Ligand- und Rezeptor-Proteinen, die zumeist von Zellen des Immunsystems gebildet werden und die die Zellproliferation, das Zellüberleben, die Zelldifferenzierung, und die Apoptose der antwortenden Zellen beeinflussen: Zu diesem Zweck interagieren membrangebundene und/oder lösliche Liganden der TNF-Superfamilie mit je einem oder meistens mehreren spezifischen membrangebundenen und/oder löslichen Rezeptoren, welche die korrespondierende TNF-Rezeptor-Superfamilie bilden.[1]
TNF-Superfamilien-Liganden
Die TNF-Superfamilien-Liganden sind meistens transmembranständige Proteine, die als Trimere aktiv sind. Die extrazellulär gelegenen Proteinoberflächen haben nur geringe Ähnlichkeit untereinander, was ihre Rezeptorspezifität erklärt. Von manchen der membranständigen Liganden wird durch proteolytische Spaltung in der Regel durch Metalloproteinasen (induziert durch verschiedene Stimuli) eine lösliche Form freigesetzt. Manche TNF-Superfamilien-Liganden werden aber auch als lösliche Proteine gebildet und bilden sekundär membranverankerte heterotrimäre Komplexe.[1]
TNF-Superfamilien-Rezeptoren
Die TNF-artigen Rezeptoren sind Transmembranproteine vom Typ-1 mit einer bis sechs Cystein-reichen Domäne(n), durch die sie gekennzeichnet werden. Von einigen der Rezeptoren können (durch verschiedene Stimuli) lösliche Formen abgespalten werden, die dann die zugehörigen Liganden neutralisieren.[1] Durch ihre intrazellulären Sequenzen lässt sich die TNF-Rezeptor-Superfamilie in drei Gruppen einteilen:
- Die erste Rezeptorgruppe enthält sogenannte Todesdomänen (death domains) in ihrem intrazellulären Teil. Diese Moleküle aktivieren Caspasen, was schließlich zur Apoptose (programmierter Zelltod) der Zelle führt.
- Die zweite Rezeptorgruppe enthält TNF-Rezeptor-assoziierte Faktor (TRAF)-interagierende Motive (TIMs) in ihrer zytoplasmatischen Domäne: Ihre Aktivierung führt zur Aktivierung verschiedener Signaltransduktionswege wie z.B. des NF-κB-Weges, der JNK oder der p38.
- Die dritte Rezeptorgruppe trägt keine Signale weiter, konkurriert aber mit den signaltransduzierenden Rezeptoren um die Liganden und reguliert so ihre Aktivität.
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 T. Hehlgans, K. Pfeffer (2005): The intriguing biology of the tumour necrosis factor/tumour necrosis factor receptor superfamily: players, rules and the games. In: Immunology Bd. 115, S. 1-20. PMID 15819693 doi:10.1111/j.1365-2567.2005.02143.x