Tschudi-Meerschweinchen



Tschudi-Meerschweinchen
Systematik
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Meerschweinchen (Caviidae)
Unterfamilie: Eigentliche Meerschweinchen (Caviinae)
Gattung: Echte Meerschweinchen (Cavia)
Art: Tschudi-Meerschweinchen
Wissenschaftlicher Name
Cavia tschudii
Fitzinger 1867[1]

Das Tschudi-Meerschweinchen (Cavia tschudii) ist eine Art aus der Gattung der Eigentlichen Meerschweinchen (Cavia). Sie bekamen ihren Namen nach dem Schweizer Südamerikaforscher Johann Jakob von Tschudi.

Schon die Inka hielten Tschudi-Meerschweinchen als Fleischlieferanten.

Herkunft

Sie sind fast überall in Südamerika beheimatet und leben in Savannen, Hecken, Buschland und Grasland und auch in den Anden bis in Höhen von ca. 4000-4500 m. Ihre Bauten graben sie nicht selbst, sondern leben beispielsweise in verlassenen Höhlen oder Erdspalten.

Rudelleben

Tschudi-Meerschweinchen leben in Rudeln, welche aus mindestens fünf und höchstens zwanzig Tieren bestehen. In einem Rudel darf nur ein ausgewachsener Bock, also ein männliches Tier leben. Mehrere werden sich gegenseitig nicht dulden. Männlicher Nachwuchs wird im Alter von 12 bis 16 Wochen mit Bissen vom Vater vertrieben und muss sich ein eigenes Rudel suchen. Wildlebende Tschudi-Meerschweinchen sind dämmerungsaktiv.

Ernährung

Tschudi-Meerschweinchen sind Pflanzenfresser und sind dabei wenig wählerisch. Sie fressen Rinde, Gräser, Blüten, Kakteen, Kräuter und vieles mehr.

Fortpflanzung

Tschudi-Meerschweinchen haben mit 60 Tagen eine um acht Tage kürzere Tragzeit als die domestizierten Hausmeerschweinchen. Auch sind die wilden Meerschweinchen bei der Geburt leichter. Sie wiegen ca. 44-70 g, wobei die Böcke meist schwerer sind als die Weibchen. Als Nestflüchter kommen die Jungen mit Fell zur Welt und können bereits kurz nach der Geburt sehen und laufen.

Körperbau

Ausgewachsene, wilde Tschudi-Meerschweinchen wiegen 500g bis ca. 600g. Ihre Lebenserwartung ist mit 5-6 Jahren niedriger als die der Hausmeerschweinchen. Ihre Nase ist spitzer und ihr Körperbau ist nicht so plump wie der des Hausmeerschweinchens.

Referenzen

  1. Fitzinger, Leopold (1867). "Versuch einer natürlichen Anordnung der Nagethiere (Rodentia)". Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaft zu Wien (Mathematische-naturwissenschaftliche Classe) 55: 453-515; 56:57-168.

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