Uedemer Hochwald
Das Naturschutzgebiet Uedemer Hochwald umfasst eine Fläche von 423 Hektar zwischen Sonsbeck, Uedem und Xanten am Niederrhein.
Auf dem Niederrheinischen Höhenzug (einer Endmoräne der Saaleeiszeit) gelegen, umfasst der Uedemer Hochwald den südlichen Teil des Waldgebiets „Hochwald“ mit bodensauren Buchen- und Eichenwäldern unterschiedlicher Ausprägung sowie die 44 Hektar große Naturwaldzelle „Hochwald I und II“ mit alt- und totholzreichen Buchen- und Traubeneichenwäldern als einen Großteil des geschlossenen Waldgebietes „Hochwald-Tüschenwald“. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war der Hochwald ein reines Laubwaldgebiet, das über Kleinwälder und Heideflächen an den Reichswald bei Kleve angeschlossen war. Durch diverse Aufforstungsmaßnahmen bis ins 19. Jahrhundert nahmen Kiefernwälder einen hohen Anteil der Waldfläche ein.
Während des Zweiten Weltkriegs ist ein Großteil dieses Waldes zerstört oder zumindest aufgelichtet worden. In der Hochwaldschneise, der „Hau“, die im Süden den Hochwald gegen den Tüschenwald abgrenzt, fanden vom 27. Februar bis zum 4. März 1945 im Rahmen der Operation Blockbuster schwere Gefechte zwischen den vorrückenden alliierten Truppen (Kanadier unter Generalleutnant Guy Simonds) und der deutschen Wehrmacht statt.[1] Die Operation diente dazu, die Schlacht im Reichswald zu gewinnen.
Die bis heute erhaltenen Laubwald-Bestände liegen ausnahmslos im Bereich des Naturschutzgebietes. Am 18. und 19. Januar 2007 traf der Orkan "Kyrill" den Uedemer Hochwald sehr stark. Besonders im Bereich nordöstlich von Schmachdarm entstanden große Windbrüche.
Durch die hohen Totholzanteile und offene Strukturierung hat der Uedemer Hochwald eine große Bedeutung für verschiedenste Vogelarten wie Kleinspechte, Schwarzspechte, Hohltauben und Dohlen sowie Habichte, Sperber, Mäusebussarde, Wespenbussarde und Waldkauze. In Tümpeln und Wasserlachen laichen Bergmolche, Erdkröten und Grasfrösche. Neben Damwild gibt es umfangreiche Rotfuchs- und Hasenbestände.
Heute befindet sich im Uedemer Hochwald eine Radaranlage zur Luftraumüberwachung.
Weblinks
- Naturschutzgebiet KLE-020 im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Natura 2000 Gebietsübersicht und Fachinformation beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 40′ 27″ N, 6° 21′ 49″ O