Velum (Mykologie)


Das Velum (deutsch Hülle) ist eine dünne Membran, die bei huttragenden Pilzen der Klasse der Basidiomycetes vor der Sporenreife den kompletten Fruchtkörper oder nur die sporentragenden Teile (Hymenophor) umgibt.

Man unterscheidet zwei Typen des Velums: Das Velum universale (Gesamthülle) ist eine dünne Membran, die vollständig um Stiel und Hut wächst, sie spannt sich also von der Spitze des Huts bis zum unteren Stielende. Sie zerreißt bei der Reife. Die schüsselförmigen Überreste an der Basis werden in diesem Fall auch „Scheide“ (Volva) genannt und manchmal mit einer „Knolle“ verwechselt.

Das Velum partiale (Teilhülle) dagegen ist eine Membran die bei manchen jungen Hutpilzen lediglich die sporentragenden Teile bedeckt, sie spannt sich also vom Hutrand bis zum oberen Stielende. Beim reifen Pilz platzt sie auf und bleibt oft als „Manschette“ (Annulus) am Stiel oder als „Schleier“ (Cortina) am Hutrand erhalten.

Beide Typen können auch gleichzeitig vorkommen, wie zum Beispiel beim Fliegenpilz. Hier befinden sich Reste des Velum universale auf dem Hut und an der Basis, und es ist ebenfalls eine Manschette sichtbar, ein Überbleibsel des Velum partiale.

Das Velum oder seine Reste sind ein sehr wichtiges makroskopisches Merkmal zur Unterscheidung von Pilzarten.