Wilhelm Kolle


Wilhelm Kolle (* 2. November 1868 in Lerbach; † 10. Mai 1935 in Wiesbaden) war ein deutscher Hygieniker und Bakteriologe.

Kolle war von 1893 bis 1906 Mitarbeiter Robert Kochs und entwickelte in dieser Zeit unter anderem die Impfungen gegen Cholera und Typhus (1896). Anschließend wirkte er am Institut zur Erforschung der Infektionskrankheiten in Bern. Von 1917 bis 1935 war er Direktor des von Paul Ehrlich begründeten Staatsinstituts für experimentelle Therapie (heute Paul-Ehrlich-Institut) sowie des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt am Main.

Er war mit Helene Alwine Brigl verheiratet und war der Vater von Kurt Kolle und Helmut Kolle (Helmut vom Hügel), sowie der Großvater von Oswalt Kolle.

Kolle war seit dem Wintersemester 1887/88 Mitglied der Turnerschaft Cheruscia Göttingen.[1]

Veröffentlichungen

  • (mit August von Wassermann) Handbuch der pathogenen Mikroorganismen. Fischer, Jena 1902–1904 (Band 1–4), 1907–1909 (2 Ergänzungsbände). Die 3. Auflage (1928-1931) herausgegeben von Kolle, Rudolf Kraus und Paul Uhlenhuth.
  • (mit Heinrich Hetsch) Die experimentelle Bakteriologie und die Infektionskrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre. Ein Lehrbuch für Studierende Ärzte und Medizinalbeamte. Urban & Schwarzenberg, Berlin 1906. Ab der 3. Auflage (1911) in 2 Bänden. Ab der 8. Auflage (1938) betreut von Hans Schlossberger.

Literatur

  • Literatur von und über Wilhelm Kolle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kurt Laubenheimer: Wilhelm Kolle. In: Münchener medizinische Wochenschrift. 1935, Nr. 23.
  • Kurt Kolle (Hrsg.): Robert Koch: Briefe an Wilhelm Kolle. Thieme, Stuttgart 1959.

Einzelnachweise

  1. Der Turnerschafter. 52. Jahrgang, 1935, S. 116.