Wolf-Dieter Keidel
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- Physiologe
- Hochschullehrer (Erlangen-Nürnberg)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Deutscher
- Geboren 1917
- Gestorben 2011
- Mann
Wolf-Dieter Keidel (* 14. Dezember 1917 in Gaimersheim; † 17. Januar 2011 in Bayreuth) war ein deutscher Mediziner und Sinnesphysiologe.
Leben und Werk
Keidel studierte Medizin an den Universitäten Würzburg, Wien und München. Nach Kriegsende war er bis 1947 Assistent am Physikalisch-Medizinischen Laboratorium der Universität Erlangen, er wechselte dann an das dortige Physiologische Institut. 1949 wurde er habilitiert und 1956 zum außerplanmäßigen Professor berufen. Er wurde 1961 Inhaber des Lehrstuhls für Physiologie und zum Direktor des Physiologischen Instituts der neu firmierten Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ernannt. 1965 wurde Keidel Direktor des Instituts für Physiologie und Biokybernetik der Universität, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1986 besetzte.
Keidel war 1963 Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik.
Sonografie
Nachdem die Sonografie Ende der 1940er Jahre gleichzeitig in mehreren medizinischen Fachrichtungen eingeführt wurde, fertigte Keidel 1950 als erster Echokardiografien an, ein Grundstein der heutigen kardiologischen Diagnostik.
Gehör
Keidels Hauptwerk baut auf den Ergebnissen von Georg von Békésy über das Gehör auf. Er stellte 1961 die objektive Audiometrie vor, bei der auditorisch evozierte Potentiale aus dem EEG des Wachen mit dem Schalldruck korreliert werden. Mit Hilfe der Methode ist es auch bei Neugeborenen und Kleinkindern möglich, eine Beeinträchtigung des Hörvermögens nachzuweisen. Diese Methode wurde zum Brainstem Evoked Response Audiometry (BERA) weiterentwickelt.
Lehrbuch
Das von Keidel herausgegebene und mitgeschriebene, von 1967 bis 1985 in sechs Auflagen erschienene Kurzgefasstes Lehrbuch der Physiologie wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Es war das letzte große deutschsprachige Physiologielehrbuch für Medizinstudenten, dass sich an den physiko-chemischen Grundlagen der Physiologie orientierte. Diagramme aus damals aktuellen Fachveröffentlichungen waren in das Werk integriert und verkürzten so den Übergang vom lernenden zum forschenden Studenten.
Bücher (Auswahl)
- Wolf-Dieter Keidel (Hrsg.): Kurzgefasstes Lehrbuch der Physiologie. 6. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-13-358606-8, S. 720.
- Wolf-Dieter Keidel (Hrsg.): Physiologie des Gehörs. Akustische Informationsverarbeitung. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-13-513201-3, S. 410.
Sowie sein abschließendes Übersichtswerk:
- Wolf-Dieter Keidel: Biokybernetik des Menschen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, ISBN 3-534-09376-3, S. 333.
Auszeichnungen (Auswahl)
- Fellow of the Acoustic Society of America
- Fellow des MIT
- Mitglied der Academia Leopoldina
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Quellen
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NAME | Keidel, Wolf-Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner und Sinnesphysiologe |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1917 |
GEBURTSORT | Gaimersheim |
STERBEDATUM | 17. Januar 2011 |
STERBEORT | Bayreuth |