Wüstendattel
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Wüstendattel | ||||||||||||
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Wüstendattel nahe Fadar-Fadar, Provinz Oudalan, Burkina Faso | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Balanites aegyptiaca | ||||||||||||
(L.) Del. |
Die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca), auch Zachunbaum genannt, gehört zur Familie der Jochblattgewächse (Zygophyllaceae).
Beschreibung
Es ist laubabwerfender, kleiner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 10 Meter und einen Stammdurchmesser von 30 cm erreicht. Die Früchte sind essbar. Das Holz ist hart und dauerhaft. Die Vermehrung erfolgt über Samen oder Wurzelschößlinge.
Nutzung
Die Früchte können gegessen und aus den Samen ein Öl gewonnen werden. Früchte, Blätter und junge Zweige stellen ein wichtiges Viehfutter während der Trockenzeit dar. In manchen Trockengebieten werden die Blätter gekocht. So wird in Guéra, der Zentralregion des Tschad, eine Soße aus den Blättern zusammen mit dem üblichen Hirsebrei gegessen. Die dornigen Zweige können als Zahnbürste genutzt werden. Der Baum liefert gutes Feuerholz. Wegen des hohen Saponin-Gehaltes kann das aus dem Samen gewonnene Öl als Seifenersatz genutzt werden. Die Frucht- und Rinden-Extrakte sind daher giftig für Schlangen und Fische.
Bei einigen Vieh haltenden Völkern in der Sahelzone bis nach Eritrea werden Rinder, Schafe oder Ziegen in der traditionellen Medizin mit der gemahlenen Rinde behandelt. Zumindest bei den Berti in Darfur hat die Wüstendattel kultische Bedeutung. Sie gilt als magischer Baum, der nicht gefällt werden darf. Kranke erhoffen sich Heilung durch rituelles Umschreiten; auf dieselbe Weise wird Schwarze Magie praktiziert.
Vorkommen
Balanites aegyptiaca ist ein typischer Baum des sudano-zambesischen Savannengürtels, oft mit Akazien vergesellschaftet. Außerdem gibt es Vorkommen in Israel und Jordanien.
Balanites aegyptiaca wächst bis in Höhenlagen von 1600 Meter, in Gebieten mit Niederschlagssummen von 200 bis 1200 mm, also semiariden bis ariden Gebieten. Diese Art gedeiht sowohl auf sandigen Böden als auch auf Vertisol.
Systematik
Die Gattung Balanites gehört zur Unterfamilie Tribuloideae D.H.Porter in der Familie der Jochblattgewächse (Zygophyllaceae) oder sie bildet nach anderen Autoren die monogenerische Familie Balanitaceae.
Literatur
- M. E. Adams: A study of the ecology of Acacia mellifera, A. seyal and Balanites aegyptica in relation to land clearing., In: Journal of Applied Ecology, 4, 1967, S. 221–237.
- M.J.S. Sands: The desert date and its relatives: a revision of the genus Balanites., In: Kew Bull., 56 (1), 2001, S. 1–128.
Weblinks
- DANIDA Seed Leaflet. (PDF-Datei; 21 kB)
- Agroforestry Resources.
- Verbreitung GBIF.
- Balanites aegyptiaca in U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thombiano & G. Zizka: West African plants - A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt/Main, 2008.