Zehenhautentzündung des Rindes


Die Zehenhautentzündung des Rindes (lat. Dermatitis digitalis) ist eine Entzündung der Zehenhaut bei Rindern. Aufgrund des Aussehens der Entzündung wird sie als Erdbeerkrankheit, nach ihrem Erstbeschreiber auch als Mortellaro-Krankheit oder kurz Mortellaro bezeichnet. Ätiologie und Pathogenese der Erkrankung sind nur unzureichend geklärt. Begünstigend wirkt auf jeden Fall große Feuchtigkeit, die ständig auf den Klauenballen einwirkt.

Erreger

In befallenen Klauen wurden eine Vielzahl von Bakterien gefunden: An erster Stelle sind hier Treponema denticola und Treponema brennaborense aus der Spirochäten-Gattung Treponema zu nennen. Auch Campylobacter faecalis und Bacteroides levii werden relativ häufig angetroffen.

Klinik

Klinische Erscheinungen sind Blutausschwitzung, vermehrte Hornbildung, Bildung schwarz pigmentierter Krusten, sehr lange, abstehende Haare und vermehrtes Sohlenhornwachstum. Chronisch treten durch Abnahme der Hornqualität Formveränderungen des Klauenschuhs, eine Zerklüftung des Horns und Blättchenbildung ein, was zu weiteren schwerwiegenden Klauenerkrankungen (Geschwüren) führen kann.

Therapie

Therapeutisch hat eine funktionelle Klauenpflege oberste Priorität. Hierdurch wird der Ballenbereich höher gestellt und ist somit der Feuchtigkeit am Boden weniger ausgesetzt. Bei Einzeltieren empfiehlt sich die lokale Behandlung mit antibiotikahaltigen Sprays (z. B. Oxytetracyclin). Weiterhin ist eine parenterale Gabe von Antibiotika wirksam (z. B. Cefquinom). Bei einem großen Anteil erkrankter Tiere einer Herde werden zum Teil Durchtreibeklauenbäder empfohlen.

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