Zentraleuropäische Diabetesgesellschaft
Die Zentraleuropäische Diabetesgesellschaft ist eine internationale, medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie wurde 1969 in Wien als Föderation der Internationalen Donau-Symposia über Diabetes mellitus (FID) gegründet. Im Jahre 2006, als auch das Baltikum der Gesellschaft beitrat, wurde der Vereinsnamen auf „Zentraleuropäische Diabetesgesellschaft“ geändert.
Geschichtliche und gegenwärtige Aufgabenstellung
Während des „Kalten Krieges“ dienten die Kongresse der Gesellschaft zur Überbrückung des „Eisernen Vorhangs“, da das damals neutrale Österreich nicht der NATO angehörte und somit für Diabetologen aus dem Ostblock leichter erreichbar war. Jetzt sieht die Gesellschaft ihre Aufgabe im theoretischen und praktischen Wissenstransfer und der Angleichung der diabetologischen Standards mit dem Ziele einer Therapieverbesserung bei Zuckerkrankheit. Trotz der geographischen Nachbarschaft erscheint die Distanz zwischen den Ländern Zentraleuropas infolge der jahrzehntelangen Trennung immer noch größer als vielfach angenommen wird. Durch die Initiativen der Gesellschaft soll der Wissenstransfer auf dem Gebiet der Diabetologie deutlich verbessert werden.
Aktivitäten
Die Gesellschaft hält seit 1969 regelmäßige Internationale Kongresse ab, zuerst alle 2 Jahre, seit 2003 jährlich. Zusätzlich finden regionale, länderübergreifende Symposien mit Referenten aus verschiedenen FID-Ländern statt. Die Kongresse finden abwechselnd in einem westlich und einem östlich gelegenen Land Mitteleuropas.
Offizielles Organ der Gesellschaft ist die Medline-gelistete, 6x jährlich erscheinende Zeitschrift Diabetes, Stoffwechsel und Herz / Diabetes, Metabolism, and the Heart, Kirchheim-Verlag Mainz. Darin erscheinen auch die Abstracts der Kongresse.
Ziele
Nach der politischen Wende von 1989 sieht die Zentraleuropäische Diabetesgesellschaft ihre Aufgabe in einer hochrangigen Fortbildung innerhalb Zentraleuropas, unter anderem mit dem Ziele einer Angleichung der diabetologischen Standards.
Ein weiteres Ziel ist es, auf ihren Tagungen den jüngeren Diabetologen ein Forum zur Präsentation und Diskussion ihrer Forschungsergebnisse zu bieten. Traditionell ist die offizielle Kongresssprache seit 1969 deutsch, jetzt wird zunehmend aber auch die englische Sprache verwendet. Um den Austausch zu fördern, werden Reisestipendien zu den Kongressen und Hospitationsstipendien für mehrmonatige Aufenthalte an diabetologischen Einrichtungen anderer Länder Zentraleuropas vergeben.
Vorstand
Der Vorstand setzt sich aus 9 Diabetologen aus den verschiedenen FID-Ländern zusammen, Präsident ist derzeit Prof. Dr. Michael Roden, Deutsches Diabetes-Zentrum DDZ, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Vereinssitz ist Wien.