Zwergschwarzbarsche



Zwergschwarzbarsche

Okefenokee-Zwergschwarzbarsch (Elassoma okefenokee)

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Elassomatoidei
Familie: Elassomatidae
Gattung: Zwergschwarzbarsche
Wissenschaftlicher Name der Familie
Elassomatidae
Branson & Moore, 1962
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Elassoma
Jordan, 1877

Die Zwergschwarzbarsche (Elassoma) sind eine Gattung der Barschartigen (Perciformes). Die Gattung steht monotypisch in der Familie Elassomatidae. Sie wurden aus der Familie der Sonnenbarsche ausgegliedert. Sie leben im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika, inklusive des Stromgebietes des Mississippi.[1] Etymologisch ist Elassoma eine Haplologie für elassosoma "kleinerer Körper".[2]

Merkmale

Es sind kleine, je nach Art 33 bis 47 mm lang werdende Fische von schwarzbläulicher oder brauner Färbung. Sie haben kein Seitenlinienorgan auf dem Körper, fünf Kiemenreusendornen, eine einzige Rückenflosse und eine abgerundete Schwanzflosse. Ihre Schuppen sind cycloid.[1] Die Geschlechter unterscheiden sich auch außerhalb der Fortpflanzungszeit an der Bezahnung der Kiefer. Bei den Männchen ist der gesamte Oberkiefer mit starken Zähnen besetzt, während bei den Weibchen der Oberkiefer nur vorn in der Mitte mit kleineren Zähnen besetzt ist.[3][4]

Flossenformel: Dorsale III-V/8-13, Anale III/4-8

Grundlegend unterscheiden sich Zwergschwarzbarsche von Sonnenbarschen durch ihre Kleinwüchsigkeit, ihre durchgehende Rückenflosse und durch ihr Balzverhalten.

Fortpflanzung

Zwergschwarzbarsche zeigen während der Fortpflanzungszeit einen ausgeprägten Sexualdimorphismus. Während die Männchen ihre dunklen, kontrastbildenden Zeichnungselemente verstärken, bleiben die Weibchen schlicht in unauffälligen Brauntönen gefärbt.

Die Männchen sind dann territorial und balzen mit flatternden Bewegungen der Flossen und bewegen den Körper wellenförmig auf und ab. Gelaicht wird schließlich in ein dichtes Pflanzengeflecht, meist 20 bis 30 Zentimeter über dem Gewässerboden. Ein Brutpflege findet nicht statt. Die Fische laichen mehrmals in Abständen von einigen Tagen bis einigen Wochen. Die etwa 60 bis 80 Eier eines Laichaktes werden in einzelnen Portionen von etwa sechs bis zehn Stück abgegeben, die jeweils von einer dicken Gallerthülle umgeben sind. Die einzelnen Eier sind sehr klein und glasklar. Die Jungfische schlüpfen nach zwei bis drei Tagen und hängen zunächst einige Tage mit einem Klebefaden am Kopf an Pflanzen bevor sie freischwimmend werden.[3][4]

Systematik

In den 1980er Jahren und davor wurden die Zwergschwarzbarsche in die Sonnenbarsche (Centrarchidae) gestellt und als Zwergsonnenbarsche bezeichnet, oder als eigene Familie, aber als nahe Verwandte der Sonnenbarsche angesehen. G. D. Johnson zeigte 1984, das sie nicht näher mit diesen verwandt sind und außerhalb der Unterordnung der Echten Barsche (Percoidei) stehen. In späteren Studien wurden sie mit den Stichlingsartigen, den Meeräschen, Ährenfischartigen und Kiemenschlitzaalartigen in ein neues Smegmamorpha genanntes Taxon vereinigt. Johnson und Quattro stellten 1999 wieder eine Verwandtschaft mit Sonnenbarschen und mit den Wolfsbarschen fest. So sind die Verwandtschaftsverhältnisse der Zwergschwarzbarsche bis heute umstritten.[1]

Arten

Zurzeit sind 7 Arten bekannt:[5]

  • Elassoma alabamae Mayden, 1993.
  • Elassoma boehlkei Rohde & Arndt, 1987.
  • Zwergschwarzbarsch (Elassoma evergladei) Jordan, 1884.
  • Elassoma gilberti Snelson, Krabbenhoft & Quattro, 2009.
  • Elassoma okatie Rohde & Arndt, 1987.
  • Okefenokee-Zwergschwarzbarsch (Elassoma okefenokee) Böhlke, 1956.
  • Elassoma zonatum Jordan, 1877.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  2. Griech.-Wörterbuch W. Pape 1880
  3. 3,0 3,1 Uwe Werner: Ein Zwergschwarzbarsch mit Signalwirkung. in DATZ 4/2009, ISSN 1616-3222
  4. 4,0 4,1 Bohlen J. & A. Nolte: Zur Fortpflanzungsbiologie der Zwergschwarzbarsche. in Riehl, R. & H. Greven: Fortpflanzungsbiologie der Aquarienfische Band 2, Schmettkamp-Verlag, Bornheim, Seite 69-78 (1999) online auf www.joerg-bohlen.de
  5. Elassoma auf Fishbase.org (englisch)

Weblinks

Commons: Zwergschwarzbarsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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