Mentawai-Gibbon



Der Mentawai-Gibbon (Hylobates klossii), auch Biloh, Kloss-Gibbon oder Zwergsiamang, ähnelt einwenig den Siamangs, ist aber wesentlich kleiner und hat keinen Kehlsack, der letztere so unverwechselbar macht.

Der Mentawai-Gibbon (Hylobates klossii) lebt ausschließlich auf den Mentawai-Inseln westlich von Sumatra. Er ist ein tagaktiver Bewohner des Regenwalds, er lebt in den Bäumen steigt nur selten auf den Boden herab.

Verbreitung

Aussehen und Anatomie

Die Mentawai-Gibbons oder Kloss-Gibbons sind in der Regel klein, mit einem Gewicht von etwa 5 bis 8 Kilogramm und einer Körperlänge von rund 45 bis 64 Zentimetern. Sie haben ein dichtes, weiches Fell, das in verschiedenen Farbtönen von schwarz bis braun variieren kann. Wie alle Gibbons haben sie lange Arme, die es ihnen ermöglichen, geschickt durch die Bäume zu schwingen.

Steckbrief

Lebensraum

Ihr Lebensraum umfasst vorwiegend tropische Regenwälder, in denen sie sich in den Baumkronen aufhalten. Sie sind für ihre akrobatischen Fähigkeiten beim Schwingen von Ast zu Ast bekannt.

Hilgartner_2007_Hylobates klossii_1_(DSC0150) - Photo: Hilgartner

Ernährungsgewohnheiten

Gibbons sind primär Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Blättern, Blüten und gelegentlich Insekten. Die genaue Zusammensetzung ihrer Ernährung kann je nach Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln variieren. Ihre Ernährung besteht gelegentlich auch aus Vogeleiern, Insekten und kleinen Wirbeltieren.

Soziales Verhalten

Gibbons, einschließlich Hylobates klossii, leben in monogamen Paaren oder kleinen Familiengruppen. Sie haben ein ausgeprägtes territoriales Verhalten und verwenden Gesänge, um ihre Territorien zu markieren und ihre Bindung innerhalb der Gruppe zu stärken. Der Kloss-Gibbon oder Mentawai-Gibbon beansprucht ein ca. 20 bis 30 Hektar großes Territorium, das vehement gegen andere Gibbons verteidigt wird.

Kommunikation

Die Gesänge der Mentawai-Gibbons gelten als die schönsten aller Gibbons. Die Männchen geben dabei ein bebendes Heulen oder Stöhnen von sich, die Weibchen singen langsam steigende und fallende Tonfolgen mit machmal zwischengeschalteten Trillern, einzelne Strophen dauern 30 - 40 Sekungen, Die Gesänge der Männchen und Weibchen können eine beträchtliche Länge erreichen und werden entweder allein oder im Duett vorgetragen, meistens während der Morgen- und Abenddämmerung. Der Gesang von der Gibbons dient dazu, fremde Individuen aus ihrem Hoheitsgebiet fernzuhalten und möglicherweise um Familienbande zu stärken.

Fortpflanzung

Das Fortpflanzungsverhalten der Mentawai-Gibbons ähnelt dem anderer Gibbons und ist geprägt von monogamen Paarbindungen.. Alle zwei bis drei Jahre gebären die Weibchen ein einzelnes Junges, nachdem es sieben Monate ausgetragen wurde. Die Nachkommen werde in der Mitte des zweiten Lebensjahrs entwöhnt und sind mit etwa sieben Jahren vollständig erwachsen. Die Lebenserwartung der Mentawai-Gibbons liegt bei ungefähr 25 Jahren in der Wildnis und bis zu 40 Jahren in Gefangenschaft.

Bedrohungen und Schutzstatus

Gibbons, einschließlich Hylobates klossii, sind verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Lebensraumverlust durch Abholzung, illegale Wilderei und der illegale Haustierhandel. Ihr Schutzstatus wird von internationalen Organisationen wie der IUCN überwacht.

Schutzmaßnahmen und Erhaltungsbemühungen

Zum Schutz von Gibbons sind Schutzgebiete entscheidend, um ihre Lebensräume zu bewahren. Bildungsprogramme und die Durchsetzung von Gesetzen gegen illegale Wilderei sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ist entscheidend, um den Schutz dieser faszinierenden Primaten zu gewährleisten.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Erhaltung dieser Arten eine kollektive Anstrengung erfordert, die den Schutz ihres Lebensraums, die Bekämpfung von Wilderei und den nachhaltigen Umgang mit den Ökosystemen einschließt.

Systematik


Literatur

[1] Rowe, N. 1996; Whittaker, D. & Geissmann, T. 2008. Hylobates klossii. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 14 October 2011.