Ährige Teufelskralle
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Ährige Teufelskralle | ||||||||||||
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Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyteuma spicatum | ||||||||||||
L. |
Die Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum), auch Weiße Teufelskralle genannt, gehört zur Gattung der Teufelskrallen (Phyteuma) in der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae).
Beschreibung
Die krautigen Pflanzen werden 30 bis 80 cm hoch. Die Spreite der Grundblätter ist oft dunkel gefleckt, mit tief herzförmigem Grund, der Rand kerbsägig. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die Blütenkronblätter sind verwachsen. Die Krone ist grünlich bis gelblichweiß.
Die Blütezeit ist Mai bis August.
Ökologie
Die Ährige Teufelskralle ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze mit fleischig verdickter Rübe. Ihre Erneuerungsknospen befinden sich am knolligen Wurzelhals.
Die Blütenstände sind walzliche Scheinähren. Die Blüten sind vom „Körbchenblumentyp“, wenn auch in diesem Fall die Blütenachse verlängert ist. Die Blüten sind vormännlich; die Kronröhre reißt mit 5 Längsrissen von oben nach unten auf. Wenn nur noch die Spitzen der Kronblätter verbunden sind, drücken diese die Staubbeutel an die Griffelbürste, wo der Pollen entleert wird. Erst nach völliger Trennung der Kronblätter entfalten sich auch die Narbenäste. Bestäuber sind Bienen, Falter und Käfer. Zuweilen erfolgt auch Selbstbestäubung. Blütezeit ist von Mai bis August.
Die Früchte sind 2-fächrige, an der Spitze mit 2 Poren aufspringende Porenkapseln. Die Samen sind winzig, 1,0-1,4 mm lang und nur 0,16 mg schwer. Die Pflanze ist ein Wind- und Tierstreuer, wobei die dürren Griffel als Widerhaken dienen. Fruchtreife ist von Juli bis August. Die Samen sind Licht- und Kältekeimer. Die Keimung ist epigäisch d.h. die Keimblätter entfalten sich über dem Erdboden.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse.
Verwendung
Die jungen Blätter werden als Wildgemüse („Waldspinat“) gegessen. Ebenso sind die Wurzelrüben essbar; daher der Name Rapunzel.
Phyteuma × adulterinum
Gelegentlich findet man die Hybride der Ährigen Teufelskralle mit der Schwarzen Teufelskralle (Phyteuma nigrum) = (Phyteuma × adulterinum Wallr.) Kennzeichen dieser Kreuzung sind die himmelblauen oder blaugrün überlaufenen Blüten. Die Form der Ähre variiert dabei von ei- bis länglich walzenförmig. Offenbar existieren auch stabilisierte Hybridschwärme, die in der Literatur als Phyteuma spicatum ssp. occidentale (Himmelblaue Teufelskralle) bezeichnet werden. Die Hybride wächst oft unmittelbar zwischen den Elternarten und fällt dadurch leicht auf.
Vorkommen
Die Ährige Teufelskralle kommt in frischen, lehmreichen Edellaubwäldern und auf Hochstaudenfluren vor. Sie erreicht im Gebirge die submontane bis subalpin Stufe (etwa 2100 m). In Österreich tritt sie in allen Bundesländern mäßig häufig auf. In Deutschland ist sie verbreitet und nur im Nordwesten selten bis fehlend.
Literatur
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Schmeil, Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 89. Aufl., Heidelberg 1993, ISBN 3-494-01210-5
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1