Amnion


Eröffneter Amnionsack bei einem 30 Tage alten u. 2 mm großen, menschlichen Embryo. Das Amnion umschliesst Embryo und Dottersack gleichermassen. An der Eröffnung sind Neuralrinne und Primitivstreifen gut erkennbar (Übersetzung der engl. Beschriftung: Yolk sac = Dottersack; Neural groove = Neuralrinne; Primitive streak = Primitivstreifen; neurenteric canal oder Canalis neurentericus = Verbindung zwischen Dottersack und Neuralrinne; Body stalk = Haftstiel)
eröffnete Gebärmutter einer Katze mit einem Fötus in der Mitte der Trächtigkeit (1 Nabel, 2 Amnion, 3 Allantois, 4 Dottersack, 5 sich entwickelndes Randhämatom, 6 mütterlicher Teil der Plazenta)

Das Amnion (Amnios, auch Schafshaut) ist die dünne, gefäßlose innerste Eihaut und damit Teil der Fruchtblase der Amnioten (Reptilien, Vögel und Säugetiere). Das Chorion (Zottenhaut) bildet die mittlere und die Dezidua (Siebhaut) die äußere Eihaut. Die vom Amnion umschlossene Höhle vergrößert sich während der Embryonalentwicklung sehr schnell und umgibt schließlich allseitig den Fötus. Sein fruchtseitiges, einschichtiges Epithel sondert das Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit) ab.

Krankheiten

  • Amniotisches-Band-Syndrom: Einreißen des Amnion mit Bildung fibröser Bänder, die die Gliedmaßen des ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft abschnüren und dann zu Fehlbildungen (Dysmelien) führen können
  • Oligohydramnion: zu wenig Fruchtwasser ist vorhanden, was zu Dysmelien führen kann
  • Polyhydramnion: zu viel Fruchtwasser ist vorhanden

Sonstiges

Amnionmembranen werden zur Behandlung von Oberflächendefekten an Bindehaut und Hornhaut des Auges transplantiert.

Siehe auch

  • Allantois
  • Amniozentese (Fruchtwasserpunktion zur pränatalen Diagnostik)

Literatur

  • Monika Kressin und Bertram Schnorr: Embryologie der Haustiere. Enke-Verlag, Stuttgart, 5. Aufl. 2006. ISBN 3-8304-1061-1

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