Antarktische Perlwurz
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Antarktische Perlwurz | ||||||||||||
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Antarktische Perlwurz | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Colobanthus quitensis | ||||||||||||
(Kunth) Bartl. |
Die Antarktische Perlwurz (Colobanthus quitensis, Synonym: Colobanthus crassifolius) ist eine Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Anders als ihr deutscher Name andeutet, findet sie sich nicht nur auf dem antarktischen Kontinent, sondern auch von Chile und Peru bis Patagonien sowie auf einigen Subantarktischen Inseln.
Beschreibung
Die Antarktische Perlwurz ist eine polsterbildende und kahle[1], kleine, in ihrer Größe sehr variable, büschelige Pflanze mit starker Wurzel und mit in Rosetten stehenden[1] grasähnlich linealischen, steifen oder weichen Blättern, die in der Regel 1 bis 1,5 Zentimeter lang sind, gelegentlich aber auch länger.[2]
Ihre schlanken Blütenstände sind so lang wie die Pflanzen selbst oder etwas länger noch und tragen eine endständige Einzelblüte an einem kurzen, am oberen Ende verdickten Blütenstiel. Tragblätter können an Blütenstand oder Blütenstiel vorkommen. Die vier oder fünf Kelchblätter sind eiförmig bis länglich-rund und spitz zulaufend, die ebenso vielen Staubblätter stehen wechselständig zu den Kelchblättern. Die Frucht ist eine Kapsel und steht aus dem Kelch heraus. Die Samen sind rötlich mit langem Funiculus [1].[2]
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Antarktischen Perlwurz ist weitgestreckt. Es reicht von Mexiko (17° N) über die südamerikanischen Anden bis Patagonien [3]. Subantarktisch zieht es sich über die Falkland-Inseln, Südgeorgien, die Südlichen Orkneyinseln und Südlichen Shetlandinseln bis zur Antarktischen Halbinsel [4]. Dort ist sie auf die eisfreien Gebiete der westlichen Küstenregion beschränkt, wo sie gut drainierte, mineralische Lehmböden besiedelt, vermutlich aufgrund der zunehmend höheren Temperaturen im antarktischen Sommer vergrößert sich ihr Verbreitungsgebiet dort allmählich [5].
Die Antarktische Perlwurz ist neben der Antarktischen Schmiele (Deschampsia antarctica) die einzige einheimische Samenpflanze der Antarktis, mit ihr (sowie den Neophyten Einjähriges Rispengras und Wiesen-Rispengras) bildet sie dort den einzigen Samenpflanzen-Vegetationstyp, die „Grass and cushion plant subformation“ [6]. Die Antarktische Perlwurz ist dabei die seltenere der beiden Arten, von 116 im Jahr 1985 bekannten Gefäßpflanzen-Standorten fand sie sich in 42 %, nur in 3 % trat sie dabei allein auf [4].
Als Pflanze, die sowohl an alpine wie polare Bedingungen angepasst ist, findet sie sich je nach Standort an sehr verschiedener Höhenlage. In der Antarktis findet sie sich nahe Meereshöhe, steigt jedoch in den Anden bis auf 4200 Meter.[3]
Systematik und Botanische Geschichte
Die Antarktische Perlwurz wurde von Karl Sigismund Kunth als Sagina quitensis erstbeschrieben, das Artepitheton verweist auf den Fundort bei Quito, der ekuadorianischen Hauptstadt. Friedrich Gottlieb Bartling stellte sie dann 1831 in eine eigene Gattung, Colobanthus, deren Typusart sie ist. Ein weiteres Synonym ist Colobanthus crassifolius.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Karl Reiche: Estudios críticos de la Flora de Chile, 1896 ff., Vol. 1, S. 189, (PDF Online)
- ↑ 2,0 2,1 J. Francis Macbride: Flora of Peru - Caryophyllaceae In: Fieldiana. Botany series v. 13, II, No. 2: 578. 1937
- ↑ 3,0 3,1 Angela Sierra-Almeida et al.: Photosynthetic responses to temperature and light of Antarctic and Andean populations of Colobanthus quitensis (Caryophyllaceae) In: Revista chilena de historia natural, Vol. 80, no. 3, 2007, S. 335-343. ISSN 0716-078X.
- ↑ 4,0 4,1 Vera Komárková; Sally Poncet; Jérôme Poncet: Two Native Antarctic Vascular Plants, Deschampsia antarctica and Colobanthus quitensis: A New Southernmost Locality and Other Localities in the Antarctic Peninsula Area In: Arctic and Alpine Research, Vol. 17, No. 4., 1985, S.401-416.
- ↑ Carl W. Grobe, Christopher T. Ruhland, Thomas A. Day: A New Population of Colobanthus quitensis near Arthur Harbor, Antarctica: Correlating Recruitment with Warmer Summer Temperatures In: Arctic and Alpine Research, Vol. 29, No. 2., 1997, S. 217-221
- ↑ R. E. Longton: Vegetation in the Maritime Antarctic, In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences, Vol. 252, No. 777, A Discussion on the Terrestrial Antarctic Ecosystem, 1967, S. 223