Antinukleärer Antikörper
Der Begriff antinukleärer Antikörper (ANA) steht für die Gesamtheit aller Autoantikörper gegen Antigene im Zellkern. Der ANA-Titer, der meist angegeben wird, ist ein im Blut gemessener Wert, dessen Normalwert bei kleiner 1:80 steht. Bei bestimmten Erkrankungen, die mit der Zerstörung von Zellen einhergehen, gelangt der Inhalt des Zellkerns ins Blut. Daraufhin bildet der Körper Antikörper, die nachgewiesen werden können. Um die Ursache der Erkrankung weiter differenzieren zu können, werden mittels Immunfluoreszenz (IFT) Zellkerne von normalem Gewebe abgebildet, die mit den ANA versetzt wurden. Das entstehende Fluoreszenz-Muster weist auf bestimmte Krankheitsspezifitäten hin.
Ein erhöhter ANA-Wert ist oftmals ein Indiz für eine Krankheit, z.B. Lupus erythematodes, rheumatischen Erkrankungen, Rheumatoide Arthritis (Chronische Polyarthritis) und Lebererkrankungen. Auch eine einfache Entzündung und andere Erkrankungen wie die Borreliose können den Wert erhöhen.
Bei Titern 1:>80 wird das Muster und die daraus resultierende Assoziation zu den jeweiligen Erkrankungen angegeben, z.B. ANA IgG IFT (HEp2) 1:320.
Literatur
- Henryk Dancygier: Klinische Hepatologie: Grundlagen, Diagnostik und Therapie hepatobiliärer Erkrankungen. Springer, Berlin 2003, ISBN 3-540-67559-0, S. 220 ff.
- J. David M. Edgar: Immunology: a core text with self-assessment. Elsevier/Churchill Livingstone, Edinburgh 2006, ISBN 0-443-07279-5, S. 177 ff.
Weblinks
- laborlexikon: ANA
- laborlexikon: ANA-Muster und mögliche (ENA-) Zielantigene