Antimitochondriale Antikörper


Unter antimitochondrialen Antikörpern (AMA) versteht man im Serum eines Patienten nachweisbare Autoantikörper gegen Mitochondrien. Der Nachweis erfolgt im Labor zunächst meist mittels indirekten Immunfluoreszenztests als Suchtest. Dabei werden in der Regel Organschnitte von der Ratte verwendet (z. B. Leber, Magen, Niere). Als Bestätigungstests dienen Immunoblots oder ELISAs, die bestimmte Subtypen der AMA als spezifische Antigene verwenden. Von hoher diagnostischer Relevanz ist insbesondere der Subtyp M2.

Das Ergebnis einer Untersuchung auf AMA wird häufig in Form eines Titers angegeben. Dabei werden Titer bis 1:10 im Allgemeinen als normal betrachtet.

Man findet AMA vom Subtyp M2 vorwiegend bei primär biliärer Zirrhose (Spezifität ca. 95 %). Weiterhin werden AMA gelegentlich bei Autoimmunhepatitis, systemischer Sklerodermie, Polymyositis und CREST-Syndrom nachgewiesen, selten auch bei Antiphospholipidsyndrom und Lupus erythematodes.

Die Untersuchung auf AMA ist sinnvoll bei konkretem Verdacht auf primär biliäre Zirrhose oder bei einer unklaren Lebererkrankung, bei der eine Autoimmunerkrankung als Ursache in Betracht kommt.