Apfeltriebsucht


Hexenbesen am Gipfel eines mit Apfeltriebsucht befallenen Baumes

Apfeltriebsucht ist eine der bedeutendsten Apfelkrankheiten. Ausgelöst wird diese durch Phytoplasmen.

Symptome und Schäden

Symptome sind unter anderem Hexenbesen und vergrößerte Nebenblätter.

Die wirtschaftlichen Schäden sind:

  • Kleinfrüchtigkeit (davon sind ca. 80 % des befallenen Baumes betroffen)
  • Ertrags- und Wuchsschwäche
  • schlechte Reife der Früchte

Als einzige Gegenmaßnahme wird die umgehende Rodung der befallenen Bäume empfohlen. Die betroffenen Pflanzen können mit der Krankheit zwar noch lange weiterleben, aber die weitere Ertragsentwicklung ist sehr schlecht und kann nur durch einen Austausch der Bäume verbessert werden. Zusätzlich bilden die befallenen Pflanzen einen Infektionsherd für alle anderen Apfelbäume.

Verbreitung und Ausbreitung

Erstmal beschrieben wurde die Apfeltriebsucht 1950 im Veneto (Italien). Derzeit wurde die Apfeltriebsucht nur in Europa nachgewiesen.

Übertragen wird der Erreger zumeist durch den Sommerapfelblattsauger Cacopsylla picta (Synonym: Cacopsylla costalis) in Mitteleuropa. Daneben spielt auch der Weißdornblattsauger (Cacopsylla melanoneura) zumindest in Nordwestitalien eine gewisse Rolle in der Krankheitsverbreitung.

Benachbarte Bäume können durch ein Verwachsen der Wurzeln die Erreger übertragen. Bei direkten Nachpflanzungen sollte daher auch die Räumung der alten Wurzelanteile sorgfältig erfolgen. Das Phytoplasma wird auch häufig durch Veredlungsarbeiten übertragen.[1]

Literatur

  • Kunze, L. (1988): "Apple proliferation." In: Ian M. Smith (Hrsg.): European handbook of plant diseases. Wiley-Blackwell, London, 118-120.
  • Klaehre, D. (2008): "Apfeltriebsucht – Stand des Wissens aus Theorie und Praxis." In: Erwerbs-Obstbau 50(1), 13-17. (doi:10.1007/s10341-007-0051-y)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaehre, D. (2008): "Apfeltriebsucht – Stand des Wissens aus Theorie und Praxis." In: Erwerbs-Obstbau 50(1), 13-17. (doi:10.1007/s10341-007-0051-y