Archenmuscheln
- Seiten mit Skriptfehlern
- Muscheln
Archenmuscheln | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Arche Noah (Arca noae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arcidae | ||||||||||||
Lamarck, 1809 |
Die Archenmuscheln (Arcidae) sind eine Muschelfamilie aus der Ordnung der Arcoida. Derzeit werden etwa 200 Arten zur Familie der Archenmuscheln gestellt.[1]
Merkmale
Die Gehäuse der Archenmuscheln sind klein bis mittelgroß (ca. 1,5 cm bis über 10 cm). Die Form variiert von abgerundet-rechteckig, über länglich-elliptisch bis fast rundlich. Die Oberfläche ist häufig kräftig mit radialen Rippen ornamentiert, kann jedoch auch feine mit konzentrischen und radialen Linien Streifen bedeckt sein. Auch die Schalendicke ist bei den Arten sehr unterschiedlich, von dünnschalig bis ausgesprochen dickschalig. Das Schloss ist taxodont (reihenzähnig), d. h. es ist gerade und besteht aus vielen, annähernd gleich großen Zähnchen. Es sind noch zwei Schließmuskeln vorhanden, die annähernd gleich groß sind (isomyar). Der Fuß ist, im Gegensatz zu fast allen anderen Muschelarten, auf der Unterseite abgeplattet und ähnelt damit mehr einer Kriechsohle als einem Grabfuß. Eine Besonderheit der Archenmuscheln ist der Sauerstofftransport im Gewebe und Blut mit Hilfe des Blutfarbstoffes Hämoglobin, der sonst mit wenigen Ausnahmen nur bei Wirbeltieren vorkommt. Andere Weichtiere haben den Blutfarbstoff Hämocyanin, oder besitzen keine Blutfarbstoffe zum Sauerstofftransport. Der Erwerb des Blutfarbstoffes Hämoglobin wird auf die Lebensweise der Archenmuscheln in sauerstoffarmen Wasser zurückgeführt. Einige Arten des flacheren Wassers besitzen einfache Augen am Mantelrand.
Vorkommen Lebensweise und Verbreitung
Die Arten der Familie der Archenmuscheln leben überwiegend in den Tropen und Subtropen, einige wenige Arten dringen auch in die gemäßigten Breiten vor. Vier Arten kommen auch in der Nordsee und im Mittelmeer vor. Sie leben meist mit einem Byssus angeheftet auf Hartsubstrat. Sie kommen Gezeitenbereich bis in etwa 4000 m Tiefe vor. Die Arche Noah-Muschel wird bis etwa 15 Jahre alt.
Wirtschaftliche Bedeutung
Viele, vor allem die größeren Arten werden kommerziell gefangen und als Meeresfrüchte („Seafood“) verkauft. Die Muscheln werden ausgebaggert „gedredgt“ oder durch Taucher eingesammelt.
Systematik
Die Familie wird von manchen Autoren noch in die folgenden Unterfamilien unterteilt: Arcinae Lamarck, 1809, Anadarinae Reinhard, 1935, Noetiinae Stewart, 1930, Striarcinae McNeil, 1938 und Trinacriinae McNeil, 1937. Andere Autoren benutzen diese Unterfamiliengliederung jedoch nicht. Die Noetiidae werden z.T. auch als selbständige Familie aufgefasst.
- Acar Gray, 1857
- Anadara Gray, 1847
- Arca Linné, 1758
- Arche Noah (Arca noae)
- Arcopsis von Koenen, 1885
- Barbatia Gray, 1847
- Bathyarca Kobelt, 1891
- Bentharca Verrill & Bush, 1898
- Coraliarca Habe & Okutani, 1968
- Cucullaearca Conrad, 1865
- Estellacara Iredale, 1939
- Fugleria Reinhart, 1937
- Litharca Gray, 1842
- Lunarca Gray, 1842
- Noetia Gray, 1840
- Noetiella Thiele & Jaeckel, 1931
- Rectangularca Eames, 1957
- Samacar Iredale, 1936
- Scapharca Gray, 1847
- Scaphula Benson, 1834
- Scapularca Cossmann, 1913
- Scelidionarca Oliver, 1987
- Senilia Gray, 1840
- Sheldonella Maury, 1917
- Striarca Conrad, 1862
- Trisidos Röding, 1798
- Trigonodesma Wood, 1864
- Trinacria Mayer-Eymar, 1868
Einzelnachweise
- ↑ [Poppe und Goto, S.41]
Literatur
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3
- Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997 ISBN 0-620-21261-6
- Guido Poppe und Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck) ISBN 3-925919-10-4