Atemantrieb


Atemantrieb ist ein Begriff aus der Physiologie. Der Atemantrieb dient der Regulierung des Kohlenstoffdioxidgehaltes im Blut und wird zentral durch das Atemzentrum im verlängerten Mark (Medulla oblongata) gesteuert. Bei erhöhtem Atemantrieb wird unter anderem die Atemfrequenz gesteigert, also die Anzahl der Atemzüge pro Minute, um eine vermehrte Abatmung von CO2 und somit dessen Verminderung im Blut zu bewirken.

Mechanismus

Ein Ansteigen des CO2-Partialdruckes im Blut wird über arterielle Rezeptoren registriert und führt zu einem verstärkten Atemantrieb. Das Atemzentrum bewirkt über efferente Bahnen eine gesteigerte Aktivität der Atemmuskulatur. Wichtigster Muskel der Atemmuskulatur ist das Zwerchfell. Durch die erhöhte Atemfrequenz kommt es zu einem Abfall des CO2-Partialdruckes und einem Anstieg des O2-Partialdruckes im Blut, sowie zu einer Steigerung des pH-Wertes.

Störungen

Bei Störungen der Atmung steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut schneller, als der Sauerstoffgehalt sinkt. Grund dafür ist, dass Sauerstoff besser von der Atemluft in das Blut übertritt, als Kohlendioxid vom Blut in die Atemluft.

Bei Patienten die wegen Lungenerkrankungen wie z.B. COPD einen dauerhaft erhöhten Kohlendioxidgehalt des Blutes aufweisen, kommt es zu einer Gewöhnung (Adaptation), so dass die Atemnot nicht mehr über ein Anstieg des Kohlendioxidgehaltes (Hyperkapnie) gesteuert wird, sondern über ein Absinken des Sauerstoffgehaltes (Hypoxie). Bei solchen Patienten kann daher bei Atemnot die unkontrollierte Zufuhr von medizinischem Sauerstoff zu einer Abnahme des Atemantriebs bis hin zum Atemstillstand führen.

Beim Schwimmbad-Blackout führt ein erniedrigter Kohlendioxidgehalt im Blut zur Abnahme des Atemantriebes, obwohl bereits ein kritisch niedriger Sauerstoffgehalt vorliegt.

Literatur

  • Christian Hick, Physiologie, Urban & Fischer Bei Elsevier; Auflage: 4., überarb. und aktualis. A. (Oktober 2002) ISBN 3-4374-1891-2

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