Aufschluss (Geologie)
- Seiten mit Skriptfehlern
- Geologie
Ein Aufschluss, auch Ausbiss, ist eine Stelle an der Erdoberfläche, die den unverhüllten Gesteinsuntergrund zu Tage treten lässt. Dieser ist unter humiden (feuchten) Klimabedingungen oftmals weitgehend durch Boden oder Pflanzenbewuchs verdeckt. Idealerweise lassen sich in einem Aufschluss neben der Gesteinsart auch Gesteinsstrukturen wie Klüftung, Schichtung, Schieferung, etc. erkennen. Aufschlüsse sind auch Orte zur Aufnahme von Gesteins- oder Sedimentproben für wissenschaftliche oder technische Zwecke.
Man unterscheidet:
- natürliche Aufschlüsse:
- frei stehende Felsen (einzeln Felswände, großflächig im Hochgebirge)
- Steilufer
- durch Bergrutsch freigelegter Untergrund
- Schichtstufen etc.
- künstliche (anthropogene) Aufschlüsse:
- Steinbrüche, Kiesgruben, Baugruben, Abbaufronten von Tagebauen
- Stollen im Bergbau
- Straßeneinschnitte
- Schürfgräben etc.
Im weitesten Sinne kann man auch die Gesteinsproben, die durch geologische Bohrungen gewonnen wurden, als künstlichen Aufschluss bezeichnen.
Ist ein Gestein im Wesentlichen noch im Verbund mit seinem Untergrund, so spricht man von anstehendem Gestein oder dem Anstehenden. Es zeigt die an exakt dieser Stelle anzutreffenden geologischen Verhältnisse. Demgegenüber sind Steine Gesteinstrümmer ohne direkte Verbindung zu dem Untergrund, auf dem sie gefunden werden, und können durch die verschiedenen Formen der Abtragung umgelagert und herbeitransportiert worden sein. Nur bei größerer Häufung darf - mit Bedacht - auf das eventuell tieferliegende Anstehende geschlossen werden (→ Lesesteine).