Bannwarth-Syndrom


Der Symptomkomplex des klinischen Bannwarth-Syndroms erhielt seinen Namen nach dem Münchner Neurologen Alfred Bannwarth (1903–1970). Er beschrieb ausführlich Krankheitsfälle mit schmerzhafter Entzündung von peripheren Nerven bzw. Nervenwurzeln und Gehirnnerven, insbesondere des Gesichtsnerven Nervus facialis sowie Gelenkentzündungen, die er auf Grund der Entzündungsreaktionen im Liquor cerebrospinalis („Nervenwasser“) als „Lymphozytäre Meningoradikulitis“ interpretierte.

Erst Jahrzehnte nach Bannwarths Tod wurde die eindeutig bakterielle Genese der Erkrankung (Borrelia burgdorferi) als sogenannte Borreliose bzw. Lyme-Erkrankung erkannt. Bannwarth wurde lange als Erstbeschreiber des klinischen Syndroms angesehen. Viele Jahre vor Bannwarth hatten allerdings die Franzosen Garin und Boujadoux 1922 bereits ähnliche Fälle beschrieben, weshalb das Syndrom später häufig auch als Garin-Boujadoux-Bannwarth-Syndrom bezeichnet wurde. Es wird heute als klinische Manifestation des Sekundärstadiums der Lyme-Borreliose aufgefasst.

Quelle

Garin C, Boujadoux A.: Paralysie par les tiques. J Med Lyon. 1922;71: 765–767.

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