Bastard-Mehlbeeren
Bastard-Mehlbeeren | ||||||||||||
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Breitblättrige Bastard-Mehlbeere | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sorbus latifolia agg. | ||||||||||||
Die Bastard-Mehlbeeren (Sorbus latifolia agg.) sind eine Artengruppe der Mehlbeeren. Es handelt sich um Bastarde zwischen der Elsbeere (Sorbus torminalis) und Arten der Mehlbeeren-Gruppe (Sorbus aria agg.).
Entstehung
Sie sind ein natürlicher, als Ergebnis verschiedener Hybridisierungsvorgänge entstandener Komplex von apomiktischen Arten, an deren Entstehung neben der Elsbeere (Sorbus torminalis) verschiedene Arten aus der Verwandtschaft der Mehlbeere (Sorbus aria agg.) beteiligt waren. Sie pflanzen sich apomiktisch fort, produzieren also auf ungeschlechtlichem Weg fruchtbare Samen und sind sehr merkmalskonstant. Diese apomiktischen Arten sind alle jeweils Endemiten in kleineren Arealen in Europa.
Vorkommen
Die Bastard-Mehlbeeren kommen an den gleichen Standorten vor, an denen auch die Eltern-Arten zu finden sind. Dies sind lichte und warme Standorte auf kalkreichem Boden. Besonders sind sie in wärmeliebenden Eichenmischwäldern (Quercion pubescenti-petreae) sowie Eichen-Hainbuchen-Wäldern zu finden, manche Arten darüber hinaus auch in Kalkbuchenwäldern (Fagion).
Pflanzenbeschreibung
Es sind meist große, kräftige, selten kleine Bäume oder Sträucher. Jung ist die Borke glatt, später reißt sie auf und ist spannrückig. Die Blätter sind länglich-eiförmig bis fast kreisrund. Sie sind derber als bei der Elsbeere. Der Blattrand ist meist deutlich stufig gelappt oder doppelt gesägt, unterscheidet sich aber von Art zu Art stark. Anfänglich besitzen die Spitzen der Blattzähne wie bei der Elsbeere eine Drüse. Die Blattspreiten-Basis ist abgerundet oder keilförmig. Abhängig von der Art sind 8 bis 12 Seitennervenpaare vorhanden. Die Unterseite der Blätter ist grünlich, grau oder gelblich, dünn filzig oder wollig-filzig und wird zum Herbst teilweise kahl. Die Blattstiele sind 15 bis 30 Millimeter lang. Die Kelchblätter vertrocknen oder bleiben fleischig. Es sind meist 2, selten auch 3 oder 4 Griffel vorhanden. Die Früchte sind länger als breit oder beinahe kugelig und in der Regel gelbrot, Ausnahmen sind Sorbus badensis mit hellroten und Sorbus latifolia s. str. mit gelbbraunen. Die Lenticellen der Früchte sind unterschiedlich in Bezug auf die Anzahl und Größe.
Bastard-Formen
Folgende Arten gehören in Mitteleuropa zu diesem Komplex:
- Spitzwinklige Bastard-Mehlbeere - Sorbus acutisecta
- Badische Bastard-Mehlbeere - Sorbus badensis
- Böhmische Bastard-Elsbeere - Sorbus bohemica
- Täuschende Bastard-Mehlbeere - Sorbus decipiens
- Sorbus eximia
- Fränkische Bastard-Mehlbeere - Sorbus franconica
- Hardegger Bastard-Mehlbeere - Sorbus hardeggensis
- Heilinger Bastard-Mehlbeere - Sorbus heilingensis
- Breitblättrige Bastard-Mehlbeere - Sorbus latifolia
- Vielkerbige Bastard-Mehlbeere - Sorbus multicrenata
- Schwachgelappte Bastard-Mehlbeere - Sorbus parumlobata
- Slowakische Bastard-Mehlbeere - Sorbus slovenica
- Arnstädter Bastard-Mehlbeere - Sorbus subcordata
Wegen der weitgehend übereinstimmenden äußeren Merkmale werden auch die gelegentlich spontan entstehenden Primärhybriden (Sorbus x rotundifolia) der Elsbeere (S. torminalis) und der Mehlbeere (S. aria) ebenfalls zur Sorbus latifolia-Gruppe gezählt.
Literatur
- 1961: Düll, Ruprecht Die Sorbus-Arten und ihre Bastarde in Bayern und Thüringen
- 1994: Kutzelnigg, Herfried Sorbus. In: Hegi G.: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Aufl., Band IV, Teil 2B: 328-385.
- 1997: Schmidt, Peter A. Completed data collection form for Sorbus in Germany (Engl.)