Begleitfund
Als Begleitfunde oder Beifunde bezeichnen Archäologen und Paläoanthropologen jene Artefakte oder Fossilien, die im Zusammenhang mit wichtigen Funden gemacht werden und häufig erst deren genaue Datierung ermöglichen, ohne dass ihre Bedeutung derjenigen des Hauptfundes nahe kommt. Die Einteilung in „Hauptfund“ und „Begleitfund“ ist somit weitgehend subjektiv.
Das Mindestalter der Himmelsscheibe von Nebra konnte beispielsweise erst anhand von Begleitfunden eingegrenzt werden: anhand der Schwerter, die zusammen mit der Scheibe in einem Hort versenkt worden waren.[1]
Besonders relevante Begleitfunde sind bei vorgeschichtlichen Ausgrabungen die so genannten Leitfossilien. Auch können Habitat und Lebensweise beispielsweise von frühen Vertretern der Hominini – wie zum Beispiel Ardipithecus ramidus oder Sahelanthropus – nicht allein aus Knochenfunden abgeleitet werden, sondern erst aus den Begleitfunden anderer fossiler Tier- und Pflanzenarten.
Als Begleitfund werden auch beiläufig erlangte Informationen im Rahmen polizeilicher Ermittlungen bezeichnet. [2] In der Medizin werden beiläufig entdeckte medizinisch relevante Tatsachen hingegen als Nebenbefund bezeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ mz-web.de: Letzte Rätsel der Himmelsscheibe. Mitteldeutsche Zeitung vom 19. Mai 2009
- ↑ Nicola Lindner: Der Begleitfund. Zu den Grenzen strafverfahrensrechtlicher Informationsverwertung beiläufig erlangter Informationen im Rahmen präventiv-polizeilicher Tätigkeit. Duncker & Humblot , 1998, ISBN 978-3-428-09586-5
Siehe auch
- Befund (Archäologie)
- Palynologie