Bissendorfer Moor
Koordinaten: 52° 30′ 10,5″ N, 9° 40′ 59,1″ O
Das Bissendorfer Moor ist eine 110 ha große Hochmoorfläche westlich von Bissendorf in der Wedemark und zu einem großen Teil auch auf dem Gemeindegebiet von Langenhagen im Ortsteil Kaltenweide. Es liegt innerhalb der Hannoverschen Moorgeest. Das Bissendorfer Moor gilt als das am besten erhaltene Hochmoor in Niedersachsen. Es ist Teil eines gleichnamigen, rund 500 ha großen Naturschutz- und FFH-Gebietes ist. Die Mächtigkeit der Torfschicht beträgt bis zu 7 m. Ein historisch bedeutsamer Ort ist der schon zu Langenhagen gehörende Muswillensee.
Entstehung
Das Moor entstand vor etwa 3.000 Jahren aus einem Sumpf, der von Bruchwald bestanden war. Etwa zur gleichen Zeit bildete sich der im Süden des Moores liegende Hochmoorsee Muswillensee. Die Moorfläche war einst rund 1.000 ha groß. Im Laufe der Zeit wurden 200 ha landwirtschaftlich kultiviert und rund 700 dienten dem Torfstich.
Beschreibung
Das Bissendorfer Moor ist ein naturnahes Hochmoor, das großflächig baumfrei ist. Die Moorfläche ist uhrglasartig aufgewölbt und in den Feuchtbereichen herrscht die typische Moorvegetation mit Moosen und Torfmoosen. Auf den trockneren Flächen sind es Glocken-Heide und Besenheide sowie Wollgräser. An den Randflächen gibt es an Baumarten Birken und Kiefern. Als ein Torfunternehmen seine Abbaufläche im Moor vergrößern wollte, erfolgte 1971 die Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet auf fast 500 ha Fläche. Eine Untersuchung des Moores 1977 ergab, dass es 108 verschiedene Moosarten gab, was im Vergleich zu anderen Mooren ungewöhnlich hoch ist. Die Zahl der Arten bei den Blütenpflanzen betrug 80, wobei die meisten aber nicht auf der zentralen Hochfläche des Moores vertreten waren. Im Herbst dient das Bissendorfer Moor als Rastplatz für Kraniche. Im Moor finden sich die vom Aussterben bedrohten Birkhühner.
Es ist beabsichtigt, mit dem Bissendorfer Moor ein intaktes Hochmoor zu schaffen. Dazu wird die Moorfläche regelmäßig gegen Baumwuchs entkusselt. Die zum Abtorfen angelegten Entwässerungsgräben wurden verfüllt.
Literatur
- Ernst Andreas Friedrich: Naturdenkmale Niedersachsens. Hannover, 1980, ISBN 3-7842-0227-6.
- umfangreiche Literaturliste im Internetauftritt des NLWKN (archiviert bei Webcite)
Weblinks
- Beschreibung des Naturschutzgebietes beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
- Beschreibung bei hannover.de