Blaubock


Blaubock

Ausgestopftes Exemplar im Naturhistorischen Museum Wien

Systematik
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Pferdeböcke (Hippotraginae)
Gattung: Hippotragus
Art: Blaubock
Wissenschaftlicher Name
Hippotragus leucophaeus
(Pallas, 1766)

Der Blaubock (Hippotragus leucophaeus) war eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Pferdeböcke. Einst in Südafrika beheimatet, ist sie heute restlos ausgestorben. Benannt war dieses Tier nach dem bläulichen Schimmer seines grauen Fells. Im Erscheinungsbild ähnelte der Blaubock der Pferdeantilope, war aber etwas zierlicher gebaut. Ihm fehlte außerdem die Farbabzeichen am Kopf, die für die Pferdeantilope charakteristisch ist.

Südafrika (ehemaliges Verbreitungsgebiet des Blaubocks)

Das Verbreitungsgebiet beschränkte sich auf die Küstenregion des südwestlichen Südafrikas. Es gibt auch keine Fossilfunde, die eine größere, frühere Verbreitung vermuten lassen. Im Verbreitungsgebiet des Blaubock landeten bereits im 18. Jahrhundert weiße Siedler, die die Art innerhalb weniger Jahre durch Vergnügungsjagden ausrotteten. Durch Überweidung seines Lebensraums war der Blaubockbestand jedoch schon vor Ankunft der ersten Europäer mehr und mehr geschrumpft.

Der letzte Blaubock wurde 1799 oder 1800 geschossen, gerade mal 34 Jahre nach der wissenschaftlichen Erstbeschreibung. Nach heutigem Wissensstand ist der Blaubock die erste afrikanische Säugetierspezies, die durch den modernen Menschen in historischer Zeit ausgerottet wurde.[1] Da das Ausrotten des Blaubocks sehr schnell geschah, gibt es nur wenige Museumsexemplare. Heute befinden sich vier ausgestopfte Exemplare in den Naturkundemuseen von Stockholm, Paris, Wien und Leiden.

Man findet den Blaubock gelegentlich als Unterart der Pferdeantilope gelistet. Meistens wird er aber als eigene Art geführt. Irreführenderweise wird im Englischen auch die Nilgauantilope als Bluebuck geführt.

Literatur

  • C. A. Spinage: The Natural History of Antelopes. Croom Helm, London 1986, ISBN 0-7099-4441-1

Weblinks

Einzelbelege

  1. Spigane, S. 183