Blickfeld

Blickfeld oder Fixierfeld ist der Oberbegriff derjenigen Bereiche, die alle mit den Augen nacheinander zentral fixierbaren Sehobjekte im Außenraum enthalten. Das Blickfeld wird klassifiziert nach

  • Richtung (horizontal, vertikal),
  • Augenanzahl (monokular, binokular und multiokular bei einigen Tieren und Maschinen),
  • ergonomischer Qualität (optimal, maximal).

Beim Menschen unterscheidet man folgende Arten von Blickfeldern:

  • das monokulare Blickfeld, das sich aus der Exkursionsfähigkeit (maximale Beweglichkeit) des jeweils rechten und linken Auges ergibt
  • das binokulare Blickfeld, der Bereich, in dem beide Augen gemeinsam foveolar fixieren können
  • das Fusionsblickfeld, in dem binokulares Einfachsehen möglich ist
  • das Umblickfeld, das die Summe der Wahrnehmungen ergibt, die bei unveränderter Standposition mit allen Blickbewegungen und maximalen Kopf- und Körperdrehungen erzielt werden können
  • das Gebrauchsblickfeld, das aus Augenbewegungen von lediglich etwa 20° besteht und durch zusätzliche Kopfbewegungen unterstützt wird.[1]
Binokulares menschliches Blickfeld
horizontal vertikal
positiv oben, negativ unten
optimal ±9° – ±10° +25°, −35°
maximal ±30° +30°, −45°

Abgrenzung

Vom Blickfeld ist das Gesichtsfeld zu unterscheiden. Dieses wird im Gegensatz zum Blickfeld bei ruhiger Kopfhaltung und geradeaus gerichtetem, bewegungslosen Blick geprüft und berücksichtigt Gegenstände, die nicht direkt fixiert werden. Zudem ist das Gesichtsfeld ein Ergebnis unterschiedlicher sensitiver Wahrnehmungsempfindlichkeit, was beim Blickfeld nicht der Fall ist.

Auch das Sichtfeld hat nichts mit dem Blickfeld zu tun. Man bezeichnet damit die Grenzen des objektseitigen Strahlenraums eines optischen Instruments, wie beispielsweise einer Kamera[2].

Einzelnachweise

  1. Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Stuttgart: Enke, 1986, ISBN 3-432-95391-7
  2. Karl Mütze, Institut für Optik und Spektroskopie: Brockhaus ABC der Optik. F.A.Brockhaus Verlag, Leipzig 1961.

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