Bronzeschwanz-Schattenkolibri



Bronzeschwanz-Schattenkolibri
Bronzeschwanz-Schattenkolibri

Bronzeschwanz-Schattenkolibri

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Glaucis
Art: Bronzeschwanz-Schattenkolibri
Wissenschaftlicher Name
Glaucis dohrnii
(Bourcier & Mulsant, 1852)

Der Bronzeschwanz-Schattenkolibri (Glaucis dohrnii, ehemals Ramphodon dohrnii), auch als Bronzeschwanz-Eremit oder Hakenschnabel-Einsiedler bezeichnet, ist ein seltener Kolibri aus Brasilien.

Beschreibung

Seine Länge beträgt zwischen 12 und 13,7 cm. Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen. Bei beiden Geschlechtern ist der Oberkopf bronzegrün. Das Gesicht ist dunkel. Hinter den Augen zieht sich ein weißer Wangenstreif in Richtung der Schulter. Die Oberseite und der Schwanz zeigen ein metallisches bronzegrün, wobei das Männchen eine weiße Schwanzspitze aufweist. Die Unterseite ist zimtfarben. Der schwere gerade Schnabel ist an der Spitze hakenförmig, oberseits schwarz und unterseits weißgelb. Die Beine sind gelb.

Verbreitung

Verbreitungsgebiet des Bronzeschwanz-Schattenkolibris

Das Vorkommen ist auf wenige weit voneinander entfernte Orte in Ostbrasilien beschränkt. Dies sind der Monte Pascoal Nationalpark, Serra de Itamaruja und Estação Veracruz in Bahia sowie das Linhares Forest Reserve in Espírito Santo. Historisch wurde er auch im äußersten Osten von Minas Gerais und im Bundesstaat Rio de Janeiro nachgewiesen.

Lebensweise

Er bewohnt feuchte Wälder und hält sich bevorzugt an Flussbetten auf, deren Ufer mit Helikonien bewachsen sind. Allgemein ist er im Waldinneren zu finden, gelegentlich wurde er aber auch schon an Zierblumen beobachtet. Die Brutzeit ist zwischen September und Februar. Das Nest wird in der Innenseite von Bananen- und Palmenblättern errichtet und mit Flechten und größeren Pflanzenteilen erweitert. Die Inkubationszeit beträgt 15 Tage, die Jungen verlassen nach 27 Tagen das Nest.

Gefährdung

Der Bronzeschwanz-Schattenkolibri war vermutlich nie besonders häufig, aber die Rodung der Wälder und die Zerstörung seines Lebensraumes haben ihm so stark zugesetzt, dass nur etwa zwischen 250 und 1000 Exemplare überlebt haben. Obwohl er in zwei Naturreservaten nachgewiesen wurde, genießt er nur unzureichenden Schutz. Vor allem hat er unter den Feuern und dem Straßenbau durch die Siedler zu leiden. Er ist in Anhang I des CITES-Abkommens aufgeführt und wird von der IUCN als endangered (stark gefährdet) gelistet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Jules Bourcier Martial Étienne Mulsant und beschrieb den Kolibri unter dem Protonym Trochilus dohrnii .[1] Erst später wurde er der Gattung Glaucis zugeschlagen.

Der Begriff „Glaucis“ stammt vom griechischen Wort „glaukos γλαυκός“ für „blaugrau, glauk, hellgrün“ ab.[2] Das Artepitheton wurde nach dem deutschen Entomologen Carl August Dohrn benannt, einem Freund der Autoren und damaligen Präsidenten der entomologischen Gesellschaft zu Stettin.[1]

Literatur

  • J. Del Hoyo, A. Elliot, J. Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona. 1999. ISBN 84-87334-25-3
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Jules Bourcier, Étienne Mulsant: Description quelques nouvelles espèces d'oiseaux-mouches. In: Annales des sciences physiques et naturelles, d'agriculture et d'industrie (= 2). Band 4, 1852, S. 139–144 (online [abgerufen am 13. März 2012]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Jules Bourcier u.a., S. 139
  2. James A. Jobling, S. 174

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