Bruch-Membran


Schichten und Zelltypen der Säugetierretina, RPE: retinales Pigmentepithel, OS: Außensegmente der Photorezeptorzellen, IS: Innensegmente der Photorezeptorzellen, ONL: äußere nukleäre Schicht, OPL: äußere plexiforme Schicht, INL: innere nukleäre Schicht, IPL: innere plexiforme Schicht, GC: Ganglienzellschicht. P: Pigmentepithelzelle, BM: Bruch-Membran, R: Stäbchen, C: Zapfen, H: Horizontalzelle, B: Bipolarzelle, M: Müller-Zelle, A: Amakrine-Zelle, G: Ganglienzelle, AX: Axone, Pfleil: Membrane limitans externa.
Die Einfallsrichtung des Lichts ist hier von unten nach oben

Die Bruch-Membran ist eine Grenzmembran zwischen der Choroidea (Aderhaut) und dem retinalen Pigmentepithel (RPE) des Auges. Ihre zentralen Aufgaben sind: „Antagonist“ des Musculus ciliaris (Ziliarmuskel; Corpus ciliare) bei der Akkommodation und die Vermittlung des Transports von Nährstoffen und Flüssigkeit zwischen dem RPE und der Gefäßschicht der Aderhaut (Choriocapillaris).

Sie wurde nach ihrem Entdecker Karl Wilhelm Ludwig Bruch (* 1. Mai 1819 in Mainz; † 4. Januar 1884 in Heppenheim) benannt.

Struktur

Die Bruch-Membran ist aus fünf Schichten aufgebaut (von außen nach innen):

  • Basalmembran der Gefäße der Choriokapillaris
  • Äußere Kollagenfaserschicht
  • Schicht aus elastischen Fasern
  • Innere Kollagenfaserschicht
  • Basalmembran der retinalen Pigmentepithelzellen

Pathophysiologie

Im Laufe der physiologischen Alterung verändert sich die Bruch-Membran. Es kommt es zu einer Veränderung der Proteinzusammensetzung und zu einer Verdickung der Membran. Darüber hinaus entstehen im Grenzbereich zwischen Pigmentepithelschicht und der Bruch-Membran Ablagerungen ("Drusen", "basal laminar deposits"). Diese Veränderungen sind wahrscheinlich an der Entstehung altersabhängiger Netzhauterkrankungen beteiligt.

Quellen

Schünke et al. Prometheus: Kopf, Hals und Neuroanatomie, ISBN 978-3-13-139542-9

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