Brydewal



Brydewal

Brydewal (Balaenoptera brydei)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Bartenwale (Mysticeti)
Familie: Furchenwale (Balaenopteridae)
Gattung: Balaenoptera
Art: Brydewal
Wissenschaftlicher Name
Balaenoptera brydei
Olsen 1913

Der Brydewal [ˈbryː.dəˌvaːl] (Balaenoptera brydei) ist eine Walart aus der Familie der Furchenwale (Balaenopteridae). Die Art wurde nach dem norwegischen Walfänger und Schiffseigner Johan Bryde (1858–1925), benannt und ist daher „brüde“ (und nicht „braid“) auszusprechen.

Verbreitung

Verbreitungsgebiet

Der Brydewal kommt in fast allen Ozeanen vor. Im Gegensatz zu den anderen Furchenwalen bewohnt der Brydewal ganzjährig gemäßigte und tropische Gewässer. Wanderungen in polare Gebiete werden nicht beobachtet.

Beschreibung

Ein adulter Brydewal vor der thailändischen Inselgruppe Koh Phi Phi beim Durchbrechen der Wasseroberfläche

Mit einer Länge von 12 bis 14 Metern und einem Gewicht von 16 bis 25 Tonnen zählt der Brydewal zu den kleineren Furchenwalen. Er hat einen langgestreckten, dunkelgrauen Körper, der nur an der Kehle und am Bauch etwas heller gefärbt ist. Charakteristisch für diese Art sind drei hochstehende Kerben auf der Oberseite des Kopfes. Der Seiwal, der dem Brydewal sonst recht ähnlich sieht, hat nur einen Holm in der Mitte des Kopfes. Die sichelförmige Finne sitzt wie bei allen Furchenwalen weit hinten am Körper, die Fluke ist deutlich eingekerbt.

Lebensweise

Brydewale leben in Paaren oder kleinen Gruppen in Gewässern mit über 20 °C Wassertemperatur. Sie sind im Gegensatz zu anderen Furchenwale eine eher sesshafte Spezies, Wanderbewegungen sind eher kurz und richten sich nach dem Nahrungsvorkommen. Die Nahrung dieser Tiere besteht fast ausschließlich aus Schwarmfischen wie Sardinen und Makrelen, daneben auch aus Krebstieren und Kopffüßern.

Bedrohung

Systematisch gejagt wurden Brydewale nur im nördlichen Pazifik, insbesondere in den 1960er-Jahren, ansonsten kamen sie nie in das Visier der Walfänger. Als Folge davon gilt die Art als häufig und nicht bedroht. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf 40.000 bis 80.000 Exemplare.

Taxonomie

Die Art wurde nach einer Sichtung vor der südafrikanischen Küste 1913 als Brydewal (Balaenoptera brydei) beschrieben, später hielt man sie ident mit einer schon 1878 als Balaenoptera edeni beschriebenen Art. Da in diesen Fällen der ältere Name den Vorzug genießt, galt B. edeni als korrekte wissenschaftliche Bezeichnung. 1993 erkannte man, dass der Edenwal eine eigene Art darstellt, seither lautet die wissenschaftliche Bezeichnung für den Brydewal B. brydei, obwohl sich B. edeni noch in älteren Werken findet.

Literatur

  • M. Carwardine: Wale und Delfine. Delius Klasing, 1996
  • Ralf Kiefner: Wale und Delfine weltweit. Jahr Top Special Verlag, 2002 (Führer der Zeitschrift tauchen, sehr detailliert)
  • J. Niethammer, F. Krapp (Hrsg): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 6: Meeressäuger, Tel 1A: Wale und Delphine 1. AULA-Verlag, Wiesbaden 1994 (sehr detailliertes Fachbuch)
  • R. R. Reeves, B. S. Stewart, P. J. Clapham, J. A. Powell: Sea Mammals of the World – a Complete Guide to Whales, Dolphins, Seals, Sea Lions and Sea Cows. A&C Black, 2002, ISBN 0-7136-6334-0 (Führer mit zahlreichen Bildern)
  • M. Würtz, N. Repetto: Underwater world: Dolphins and Whales. White Star Guides, 2003, ISBN 88-8095-943-3 (Bestimmungsbuch)

Weblinks

Commons: Brydewal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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