Bunte Kronwicke



Bunte Kronwicke

Bunte Kronwicke (Securigera varia)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Securigera
Art: Bunte Kronwicke
Wissenschaftlicher Name
Securigera varia
(L.) Lassen

Die Bunte Kronwicke (Securigera varia) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Sie wird auch Bunte Beilwicke genannt und wurde früher der Gattung Coronilla zugeordnet. Um die wissenschaftliche Beziehung besser darzustellen, wurden einige Arten nun der monophyletischen Gattung Securigera zugeordnet.

Beschreibung

Die mehrjährige krautige Pflanze mit niederliegenden bis aufsteigenden kantigen Stängeln erreicht Wuchshöhen zwischen 30 bis 60 cm. Die Laubblätter sind gefiedert und kurz gestielt mit vier bis zwölf Paaren von ovalen Fiederblättchen.

Blütezeit ist von Mai bis September. Die Blüten stehen bis zu 20 Stück in einer Dolde. Die Fahne ist rosa, das Schiffchen weiß mit violetter Spitze. Die Flügel sind weiß. Die Hülsenfrucht wird 25 bis 50 mm lang und ist vierkantig mit hakig gebogenem Schnabel und drei bis sechs Einschnürungen.

Die Bunte Kronwicke bildet bis in 90 cm Bodentiefe ein ausgedehntes Wurzelsystem und wird somit zu den Rohboden-Pionierpflanzen gerechnet.

Ökologie

Die Bunte Kronwicke ist ein ausdauernder Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Sie ist erst ab dem 2. Jahr blühfähig. Die Blätter zeigen eine Nyktinastie d.h. sie werden nachts nach oben geklappt. Die Pflanze ist ein Tiefwurzler und bildet Wurzelknöllchen durch Symbiose mit Stickstoff bindenden Bakterien der Gattung Bradyrhizobium.

Die Blüten sind „Pollen-Schmetterlingsblumen“ mit Pumpeinrichtung. Im Gegensatz zu anderen Fabaceen mit einem freien Staubblatt wird in der Blüte kein Nektar abgesondert, wohl aber an der fleischigen Außenseite des Kelches. Bestäuber sind Honigbienen und andere Hautflügler. Die Blüten sind selbststeril. Blütezeit ist von Mai bis September.

Die Früchte sind bei der Reife senkrecht stehende Bruchfrüchte. Sie sind zwischen den Samen durch sekundäre Trennwände eingeschnürt und zerfallen in 4-10 einsamige, nussartige, 4-5 mg schwere Glieder, es handelt sich also um Bruchhülsen. Die spezifisch leichten Teilfrüchte können herunterfallen und eine Schwerkraftausbreitung bewirken oder sie werden durch starke Winde fortgetragen. Auch eine Ausbreitung als Wasserhafter ist möglich.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch wurzelbürtige Sprosse, also durch Wurzelbrut.

Vorkommen

Als Standort bevorzugt die kalkliebende Pflanze trockene Wiesen, Wald- und Gebüschsäume, Raine, Steinbrüche und Bahndämme. Sie ist in Mittel- und Südeuropa mit Tendenz im nordöstlichen Mittelmeerraum und Balkan verbreitet. In West- und Nordeuropa wird sie zum Teil als Futterpflanze kultiviert und ist eingebürgert.

In Österreich ist sie in allen Bundesländern von der collinen bis montanen Höhenstufe häufig.

Giftigkeit

Die Ganze Pflanze ist giftig, besonders die Samen.

Hauptwirkstoffe sind Coronilla-Glykoside mit digitalisartiger Wirkung und Psoralen.

Vergiftungserscheinungen: Übelkeit erbrechen Würgen, Durchfall, Krämpfe, auch mit tödlichem Ausgang. Betroffen sind meistens Tiere, Wiederkäuer weniger, da diese in der Lage sein sollen, die Giftstoffe abzubauen.

Literatur

  • M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • R. Düll, H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. 7. Auflage. Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  • Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6. Auflage. Nikol, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-009-6.

Weblinks

Commons: Bunte Kronwicke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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