Charles Dawson


Charles Dawson (* 11. Juli 1864; † 10. August 1916) war ein britischer Altertumsforscher, Amateur-Archäologe und -Geologe. Er war Mitglied in der Society of Antiquaries of London und wurde international bekannt als Entdecker des „Piltdown-Menschen“: Von Schädelfunden, die jahrzehntelang als Vormenschen angesehen wurden, sich schließlich aber als wissenschaftliche Fälschung herausstellten.

Charles Dawson sammelte Fossilien u.a. für das Britische Museum. Vermutlich schon 1908 entdeckte er den am 18. Dezember 1912 öffentlich gemachten Schädelfund aus einer Kiesgrube bei dem Dorf Piltdown, Grafschaft Sussex, der ihm zu Ehren den lateinischen Artnamen Eoanthropus dawsoni erhielt. 1915 entdeckte Dawson – angeblich mehrere Kilometer vom ersten Fundort entfernt – einen weiteren Schädel, genannt „Piltdown II“.

Die Schädelfunde von Piltdown hatten fast 40 Jahre lang großen Einfluss auf die wissenschaftlichen Hypothesen zur Stammesgeschichte des Menschen, denn sie waren die Ursache für zahlreiche Fehldeutungen. Erst am 21. November 1953 wurden sie zweifelsfrei als Fälschungen überführt.

Literatur

  • Miles Russell: Piltdown Man: The Secret Life of Charles Dawson. Tempus Publishing, 2004, ISBN 978-0-7524-2572-6
  • J. S. Weiner: The Piltdown Forgery: 50th Anniversary Edition. Oxford University Press, 50. Auflage November 2003, ISBN 978-0-19-860780-9