Connellia
Connellia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Connellia | ||||||||||||
N.E.Br. |
Connellia ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Lindmanioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Früher wurden sie in die Unterfamilie Pitcairnioideae eingeordnet. Der Gattungsname Connellia ehrt den englischen Ornithologen und Biologen Frederick Vavasour McConnell (1868–1914) [1], der mit J. J. Quelch Exemplare von Connellia augustae und Connellia quelchii auf dem Roraima-Tepui im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Guyana gesammelt hat. Zur Gattung gehören etwa sechs Arten. Keine der Arten wird vom Menschen genutzt und sie sind in kaum einem botanischen Garten vorhanden.
Beschreibung
Bei Connellia-Arten handelt sich um terrestrische oder lithophytische, meist xerophytische, ausdauernde krautige Pflanzen, die manchmal durch vegetative Vermehrung Bestände bilden. Einige Arten bilden im Verlauf von vielen Jahren kleine, nicht verholzende Stämme, die manchmal auch verzweigt sein können.
In grundständigen oder endständigen Rosetten stehen die derben Laubblätter zusammen. Die Blattscheide ist gut ausgebildet. Die Blattränder sind glatt oder stachelig gesägt. Mindestens die Blattunterseite ist beschuppt. Die Stomata sind deutlich länger als breit und besitzen schmale Nebenzellen.
Connellia-Arten bilden einen je nach Art 0,4 bis 2,5 Meter langen Blütenstandsschaft. Die einfachen oder verzweigten Blütenstände besitzen Hochblätter; wenn Teilblütenstände vorhanden sind enthalten sie nur wenige Blüten. Es sind Blütenstiele vorhanden. Die auffälligen, zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelten Perianth. Die drei freien, convoluten Kelchblätter sind viel kürzer als die Kronblätter. Die drei freien Kronblätter besitzen keine Ligula, sind leuchtend rosafarben bis violett und voll aufgeblüht ausgebreitet. Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden und sie überragen die Kronblätter nicht. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der schlanke Griffel ist aufrecht und gerade.
Die Blütenformel lautet: $ \star \;K_{3}\;C_{3}\;A_{3+3} $ oder $ G_{\underline {(3)}} $
Es werden septizide Kapselfrüchte gebildet. Die schmalen Samen besitzen zwei relativ lange Anhängsel als Flügel.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Connellia wurde im Januar 1901 von Nicholas Edward Brown in Transactions of the Linnean Society of London, Serie 2, 6, S, 66 veröffentlicht. Typusart ist Connellia augustae (R.H.Schomb.) N.E.Br., die als Encholirion augustae von Robert Hermann Schomburgk in Verh. Vereins Beförd. Gartenbaues Königl. Preuss. Staaten, 18, 1846, 156 erstveröffentlicht wurde.
Da molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass die Unterfamilie Pitcairnioideae in ihrem ursprünglichen Umfang nicht monophyletisch war, wurde sie in mehrere Unterfamilien aufgeteilt. Die Unterfamilie der Lindmanioideae mit den beiden Gattungen Connellia und Lindmania wurde von Givnish et al. 2007 aufgestellt. Die Connellia-Arten besitzen im Vergleich zu den Lindmania-Arten größere und farbintensivere Kronblätter.
Das Verbreitungsgebiet ist das östliche Venezuela und angrenzende Gebiete in Guyana und Brasilien. Sie kommen nur auf dem Guayana-Schild vom Ptari-Tepui bis Roraima-Tepui vor. Sie gedeihen an unbewaldeten Hängen und im Gipfelbereich der Tepui.
Es gibt etwa sechs Connellia-Arten:
- Connellia augustae (R.H.Schomb.) N.E.Br. (Syn.: Encholirium augustae M.R.Schomb., Dyckia augustae (M.R.Schomb.) Baker, Puya augustae (M.R.Schomb.) Mez): Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen zwischen 2000 und 2800 m in Venezuela und Guyana.
- Connellia caricifolia L.B.Sm.: Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen zwischen 2300 und 2800 Meter im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.
- Connellia nahoumii Leme: Sie wächst im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.
- Connellia nutans L.B.Sm.: Sie wächst lithophytisch in Höhenlagen zwischen 1300 und 2400 Meter im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.
- Connellia quelchii N.E.Br. (Syn.: Puya augustae Mez, Puya roraimae Mez, Puya quelchii (N.E.Br.) L.B.Sm.): Sie wächst lithophytisch meist in Höhenlagen zwischen 2400 und 2800 Meter im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.
- Connellia varadarajanii L.B.Sm. & Steyermark: Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen zwischen 2300 und 2800 Meter im Bundesstaat Bolivar in Venezuela, Hauptfundort ist der Auyan-Tepui.
Nicht mehr zur Gattung gehört:
- Connellia smithiana Steyerm. & Luteyn → Lindmania smithiana (Steyerm. & Luteyn) L.B.Sm.
Quellen
- Die Familie der Bromeliaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
- Harold Robinson: A Monograph on Foliar Anatomy of the Genera Connellia, Cottendorfia, and Navia (Bromeliaceae), in Smithsonian contributions to Botany, Nummer 2, 1969, S. 1–41: PDF-Online.
- Thomas J. Givnish, Kendra C. Millam, Paul E. Berry & Kenneth J. Sytsma: Phylogeny, adaptive radiation, and historical biogeography of Bromeliaceae inferred from ndhF sequence data, in Aliso, 23, 2007, Rancho Santa Ana Botanic Garden, S. 3–26: Online.
- Jason R. Grant: An annotated catalogue of the generic names of the Bromeliaceae, 1998: Online - Über die Namen der Gattungen der Bromeliaceae. (Abschnitt Systematik)
- Lyman B. Smith & Robert Jack Downs: Flora Neotropica, No. 14, 1: Pitcairnioideae (Bromeliaceae), 1974, Hafner Press, New York, USA. ISBN 0-89327-303-1: Connellia auf S. 212.
- Julian A. Steyermark, Paul E. Berry & Bruce K. Holst: Flora of the Venezuelan Guayana, Volume 3, Araliaceae - Cactaceae, 1997. ISBN 0-915279-46-0
Einzelnachweise
Weiterführende Literatur
- T. J. Givnish, J. C. Pires, S. W. Graham, M. A. McPherson, L. M. Prince & T. B. Patterson: Phylogeny, biogeography, and ecological evolution in Bromeliaceae: Insights from ndhF sequences. in J. T. Columbus, E. A. Friar, J. M. Porter, L. M. Prince, & M. G. Simpson: Monocots: Comparative Biology and Evolution. Poales, Rancho Santa Ana Botanical Garden, Claremont, 23, 2006, Seite 3–26.
- B. K. Holst: Bromeliaceae, S. 548-676, in P. E. Berry, B. K. Holst & K. Yatskievych (Herausgeber): Flora of the Venezuelan Guayana, Volume 2, Missouri Botanical Garden, St. Louis, USA, 1997.