Deltadromeus
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Deltadromeus | ||||||||||
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Skelettabguss von Deltadromeus im Montshire Museum of Science in Norwich. | ||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Oberkreide (Unteres Cenomanium) | ||||||||||
99,6 bis 96 Mio. Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Deltadromeus | ||||||||||
Sereno et al., 1996 | ||||||||||
Art | ||||||||||
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Deltadromeus ist eine wenig bekannte Gattung theropoder Dinosaurier aus der frühen Oberkreide (frühes Cenomanium) Afrikas. Obwohl er ursprünglich als ein Vertreter der Coelurosauria beschrieben wurde, gilt er heute als ein Vertreter der Ceratosauria. Einzige Art ist Deltadromeus agilis.
Paul Sereno und Kollegen (1996) beschrieben Deltadromeus anhand eines fragmentarischen, schädellosen Skeletts, das aus den Kem-Kem-Beds im südwestlichen Marokko stammt.[1] Zusätzlich zu diesem Skelett ordneten diese Forscher ein weiteres fragmentarisches schädelloses Skelett dieser Gattung zu, das aus der Bahariya-Formation in Ägypten stammt. Dieses Skelett wurde zuvor Bahariasaurus zugeschrieben, ist aber heute zerstört.[2]
Der Name Deltadromeus (gr. delta (griechischer Buchstabe), dromeus – „Läufer“) bedeutet so viel wie „Delta-Läufer“ und soll zum einen auf die Fundschicht hinweisen, die als Ablagerungen eines Flussdeltas interpretiert werden, und zum anderen auf die an ein schnelles Laufen angepassten Hinterbeine.[1][3]
Merkmale und Abgrenzung
Das in Marokko entdeckte Holotyp-Exemplar wird auf eine Länge von 8 Metern geschätzt, wobei das aus Ägypten stammende Exemplar deutlich größer war.[1] Deltadromeus war ein an schnelles Laufen angepasster Theropode, worauf die Längenproportionen der Beinknochen hinweisen. Die Beinknochen sind außerdem sehr dünn: Im Verhältnis zur Knochenlänge sind sie etwa ebenso dick wie die von Ornithomimus, erreichen aber nur 50–60 % der Dicke, wie sie Allosaurus aufweist.[1]
Von anderen Vertretern der Ceratosauria lässt sich diese Gattung durch die breiten quadratischen Dornfortsätze der vorderen Schwanzwirbel, eine Vertiefung an der Vorderkante des Rabenbeins (Coracoid), dem dorsoventral verschmälerten Mittelschaft des Sitzbeins (Ischium) sowie dem reduzierten distalen Gelenkknorren des vierten Mittelfußknochens abgrenzen.[2]
Carrano und Kollegen (2008) merken an, dass sich Deltadromeus anhand der vorliegenden Fossilien nicht eindeutig von Bahariasaurus abgrenzen lässt, womit die Möglichkeit besteht, dass beide Gattungen identisch sind. Zur Aufklärung dieses Problems sind weitere Fossilfunde erforderlich.[2]
Systematik
Die Verwandtschaftsbeziehungen dieser Gattung sind umstritten. Während sie anfangs häufig den Coelurosauria zugeschrieben wurde,[1] gehen jüngere Studien davon aus, dass es sich um einen Vertreter der Ceratosauria handelt.[2] Wilson (2003) und Sereno und Kollegen (2004) klassifizieren Deltadromeus als einen basalen (ursprünglichen) Vertreter der Noasauridae, einer Gruppe der Abelisauroidea innerhalb der Ceratosauria. Carrano und Sampson (2008) sowie Xu und Kollegen (2009) kommen derweil zum Ergebnis, dass Deltadromeus ein basaler Vertreter der Ceratosauria außerhalb der Abelisauroidea gewesen ist.[4][2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Sereno, P., Duthiel, D., Iarochene M., Larsson, H., Lyon, G., Magwene, P., Sidor, C., Varricchio, D. and Wilson, J. (1996): „Predatory dinosaurs from the Sahara and late Cretaceous faunal differentiation“. Science 272 (5264); S. 986–991. doi:10.1126/science.272.5264.986
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Matthew T. Carrano und Scott D. Sampson, “The Phylogeny of Ceratosauria (Dinosauria: Theropoda),” Journal of Systematic Palaeontology 6 (Januar 2008): S. 183–236.
- ↑ Ben Creisler: Dinosauria Translation and Pronunciation Guide. Abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ Xing Xu, James M. Clark, Jinyou Mo, Jonah Choiniere, Catherine A. Forster, Gregory M. Erickson, David W. E. Hone, Corwin Sullivan, David A. Eberth, Sterling Nesbitt, Qi Zhao, Rene Hernandez, Cheng-kai Jia, Feng-lu Han, Yu Guo: A Jurassic ceratosaur from China helps clarify avian digital homologies. In: Nature. Band 459, 18. Mai 2009, S. 940–944, doi:10.1038/nature08124 ([1]).