Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde


Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
(DGPPN)
Datei:DGPPN logo.svg
Zweck: Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
Vorsitz: Wolfgang Maier
Gründungsdatum: 1954
Auflösungsdatum Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Mitgliederzahl: 6300
Mitarbeiter Lua−Fehler in Modul:Wikidata. Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))
Sitz: Berlin
Website: dgppn.de

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) mit Sitz in Berlin ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit weit über 6.000 Mitgliedern, darunter Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzte für Psychosomatik und Psychotherapie, Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten und andere in der Behandlung psychisch Kranker tätige Personen.

Ziel der DGPPN ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, die Ausrichtung von Tagungen und Kongressen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. Weitere Aufgabenfelder bestehen in Beratung von Gesetzgebung und Verwaltung in allen Fragen des Faches sowie in der Pflege internationaler Beziehungen. Jährlich veranstaltet die DGPPN in der letzten Novemberwoche einen Kongress mit 10.000 Teilnehmern in Berlin.

Die DGPPN erstellt und überarbeitet in regelmäßigen Abständen Praxisleitlinien zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen. Sie verleiht zahlreiche Preise und Stipendien, die von ihr selbst wie auch von Unternehmen und privaten Stiftern finanziert werden, beispielsweise die DGPPN-Preise für Imaging, Philosophie, Psychotherapie oder für Doktoranden. Die Gesellschaft ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Präsident der DGPPN ist (Stand 2013) Wolfgang Maier, Past President Peter Falkai und President Elect Iris Hauth.

Geschichte

Die Geschichte der Fachgesellschaft geht bis auf das Jahr 1842 zurück und das „Pro Memoria an Deutschlands Irrenärzte“ von Heinrich Philipp August Damerow, Direktor der Irrenanstalt zu Halle, kann als „Gründungsurkunde“ angesehen werden. 1844 erschien die erste Ausgabe der Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin. 1846 bildete sich bei der Versammlung Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Kiel erstmals eine psychiatrische Sektion, die sich seit 1864 Verein der Deutschen Irrenärzte nannte, dessen erster Präsident Carl Friedrich Flemming war. 1903 erhielt die Gesellschaft den Namen Deutscher Verein für Psychiatrie (DVP).

Nach Hitlers Machtergreifung erfolgte die organisatorische Vereinigung des DVP mit der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte zur Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater (GDNP). 1954 wurde schließlich die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie (DGPN) als Nachfolgeorganisation des DVP gegründet. Die Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde in der DDR löste sich 1991 auf, und die Mitglieder wurden von der DGPN aufgenommen. 1992 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. Durch die Umbenennung wird die Bedeutung der Psychotherapie für die DGPPN deutlich.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) hat im Rahmen ihrer Jahrestagung 2010 in einer Gedenkveranstaltung den Opfern der Psychiatrie im Nationalsozialismus gedacht. Die Fachgesellschaft bat in der Veranstaltung alle Opfer und ihre Angehörige um Verzeihung für das Unrecht und Leid, das ihnen von deutschen Verbänden und deren Psychiatern in der Zeit des Nationalsozialismus zugefügt wurde. Bei der Jahrestagung wurde die erweiterte und aktualisierte Ausstellung "In Memoriam - Erinnerung und Verantwortung" gezeigt. Zudem hat die Fachgesellschaft erklärt, sich aktiv für die Aufklärung der Gräueltaten und für das Gedenken an die Opfer einzusetzen.[1] 2012 wurde eine Spendenaktion der deutschen Ärzteschaft zu dieser Thematik durchgeführt.

Zeitschriften

Auszeichnungen

Neben der Ehrenmitgliedschaft und einer Reihe von Nachwuchspreisen vergibt die DGPPN folgende Auszeichnungen:

  • DGPPN-Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus
  • DGPPN-Preis für ärztliche Psychotherapie, (seit 2012; seit 2004 zunächst als DGPPN-Psychotherapiepreis; Dotierung: 5000 Euro)
  • DGPPN-Preis für Philosophie in der Psychiatrie
  • DGPPN-Anti-Stigma-Preis
  • DGPPN-Preis für Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Weblinks

Publikationen

  • Frank Schneider und Michael von Cranach: In Memoriam. Erinnerung und Verantwortung. Ausstellungskatalog, Springer, Berlin 2010
  • Frank Schneider, Peter Falkai und Wolfgang Maier: Psychiatrie 2020 plus. Perspektiven, Chancen und Herausforderungen. Springer, Berlin 2012
  • Frank Schneider (Hrsg). Irgendwie kommt es anders - Psychiater erzählen. Springer, Berlin, 2012.

Einzelnachweise

  1. F. Schneider (Hrsg.): Psychiatrie im Nationalsozialismus. Springer, Berlin 2011. Mit DVD. ISBN 978-3-642-20468-5.