Dikika


Dikika ist eine paläoanthropologische Fundstelle am Fluss Awash im Afar-Dreieck von Äthiopien. Dikika wurde weltweit bekannt, nachdem Zeresenay Alemseged dort im Jahr 2000 das sehr gut erhaltene Skelett eines Homininen gefunden hatte. Dieses Fossil mit der wissenschaftlichen Bezeichnung DIK 1-1 gilt als das bislang vollständigste Exemplar der Art Australopithecus afarensis; es wird von seinem Entdecker auch Selam („Friede“) genannt.

In der Nähe von Dikika und der etwas weiter nördlich gelegenen Fundstelle von Hadar wurden zahlreiche weitere Fossilien aus dem Formenkreis der Hominini gefunden: unter anderem die bekannte Lucy sowie Ardi (ein weiblicher Ardipithecus ramidus). Geborgen wurden in diesem Gebiet auch die ältesten bisher bekannten, rund 2,6 bis 2,5 Millionen Jahre alten Steinwerkzeuge.[1] Im Sommer 2010 berichtete ein internationales Forscherteam um Zeresenay Alemseged von der Kalifornischen Akademie der Wissenschaften in San Francisco und Shannon McPherron vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Nature über den Fund von 3,3 Millionen Jahre alten Kratz- und Schnittspuren auf fossilen Tierknochen, die unter anderem belegen, dass bereits Australopithecus afarensis Fleisch von Rippen- und Beinknochen kratzte.[2] Das Afar-Dreieck gilt daher als eine der Wiegen der Menschheit.

Die pliozänen Sedimente bei Dikika werden seit einigen Jahren unter anderem von Forschern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie erforscht.

Einzelnachweise

  1. S. Semaw u. a.: 2.5-million-year-old stone tools from Gona, Ethiopia. In: Nature, Band 385, 1997, S. 333–336, doi:10.1038/385333a0
  2. Shannon P. McPherron u. a.: Evidence for stone-tool-assisted consumption of animal tissues before 3.39 million years ago at Dikika. In: Nature, Band 466, 2010, S. 857–860, doi:10.1038/nature09248

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