Echtes Labkraut
Echtes Labkraut | ||||||||||||
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Echtes Labkraut (Galium verum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Galium verum | ||||||||||||
L. |
Das Echte Labkraut (Galium verum), auch Gelbes Waldstroh, Liebfrauenbettstroh, Liebkraut, Gliedkraut, Gelb-Labkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist in Eurasien verbreitet.
Beschreibung
Das Echte Labkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 20 bis 70 cm, selten bis zu 1 Meter. Die aufrechten oder aufsteigenden bis niederliegenden, rundlichen Stängel sind abstehend kurz behaart und besitzen oben vier erhabene Leisten. Die schmal linealischen, nadelförmigen, gefurchten, am Rand zurückgerollten, zu sechst bis zwölft im Wirteln angeordneten Laubblätter sind etwa 1 mm breit und zwischen 15 und 25 mm lang werden und einnervig oder undeutlich nervig sowie unterseits weichhaarig.
Die relativ kleinen, gold- bis zitronengelben, in rispigen Blütenständen angeordneten, Blüten besitzen einen wohlriechenden honigartigen Geruch. Die Krone ist radförmig; der Kronzipfel kurz bespitzt, nicht grannenspitzig. Die Blütezeit reicht von Mai bis September.
Die Frucht ist glatt.
Ökologie
Das Echte Labkraut ist ein ausdauernder Hemikryptophyt (Schaftpflanze) mit unter- und oberirdischen Ausläufern. Durch rückwärts gerichtete Äste auch ein Spreizklimmer. Die nadelförmigen Blätter sind als eine Trockenheitsanpassung zu verstehen; beim Trocknen werden sie meist schwarz.
Die gelben Blüten duften nach Honig; es liegt eine Bienenfutterpflanze vor. Die Blüten sind selbststeril, jedoch ist Nachbarbestäubung möglich. Blütezeit ist von Mai bis September.
Die glatten, schwarzen Früchte werden von Ameisen verbreitet; es findet aber auch Verdauungsverbreitung statt. Fruchtreife ist von August bis Oktober.
Das Echte Labkraut ist die Fraßpflanze der Raupen des Kleinen Weinschwärmers, einer dämmerungs- und nachtaktiven Art aus der Familie der Schwärmer, sowie des Taubenschwänzchens. [1]
Vorkommen
Das Echte Labkraut ist eurasisch verbreitet. Als Standort werden Magerrasen und -weiden, Halbtrockenrasen, Wegraine, Gebüschsäume; aber auch Moorwiesen bevorzugt.
Nutzung
Wie andere Galium-Arten enthält auch das Echte Labkraut das Labferment, das bei der Käseherstellung genutzt wird. Heute hat man allerdings andere Quellen für das Labferment. Doch für die Herstellung von englischem Chester-Käse wird das Kraut noch heute genutzt. Mit Farbstoffen aus den Blüten erhält der Chesterkäse nämlich seine gelblich-orange Farbe und ist verantwortlich für den besonderen Geschmack.
In Schottland wird das Echte Labkraut noch heute als Färbemittel verwendet; die Wurzeln färben rot, die Blüten gelb. Die blühende Pflanze ist auch zum Aromatisieren und Gelbfärben von Getränken geeignet. Das Echte Labkraut wird auch als Zierpflanze angeboten und ist z.B. für Wildpflanzengärten sehr zu empfehlen.
Verwendung als Heilmittel
Aufgrund seiner volkstümlich genutzten harntreibenden Eigenschaften soll sich Labkraut-Tee als hilfreich bei Gallen- und Nierensteinleiden erwiesen haben. Einen Beleg für die Wirksamkeit gibt es nicht.
Einzelverweise
- ↑ Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae), Ulmer Verlag Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3474-8
Quellen
- Echtes Labkraut. FloraWeb.de (Abschnitt Beschreibung)
Literatur
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1