Ecnomiohyla rabborum



Ecnomiohyla rabborum

Ecnomiohyla rabborum

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Familie: Laubfrösche i.w.S. (Hylidae)
Unterfamilie: Hylinae
Gattung: Ecnomiohyla
Art: Ecnomiohyla rabborum
Wissenschaftlicher Name
Ecnomiohyla rabborum
Mendelson, Savage, Griffith, Ross, Kubicki & Gagliardo, 2008

Ecnomiohyla rabborum ist eine mittelamerikanische Laubfrosch-Art aus der zurzeit elf Arten umfassenden Gattung Ecnomiohyla, die seit dem Jahr 2005 als eigenständig betrachtet wird. Die Spezies selbst wurde erst 2008 wissenschaftlich beschrieben und ist nur von einem punktuellen Areal in Panama bekannt. Im Englischen wird die Art "Rabb’s Fringe-limbed Treefrog" (Rabbs Fransenzehen-Laubfrosch) genannt. Inzwischen gilt sie nach einem plötzlichen Bestandseinbruch vorläufig als verschollen.

Merkmale

Es handelt sich um einen vergleichsweise großen Laubfrosch mit Kopf-Rumpf-Längen von 62 bis 97 Millimetern bei den Männchen und 61 bis 100 Millimetern bei den Weibchen. Die Oberseite ist braun oder braun-grün marmoriert gefärbt, wobei die Haut eine körnig-granulierte Textur hat. Hautverknöcherungen an Rücken oder Kopf sind im Gegensatz zu bestimmten anderen Ecnomiohyla-Arten nicht vorhanden. Die Finger und Zehen sind auffallend groß, abgeflacht und mit ebensolchen Haftscheiben an den Enden versehen. Die Schwimmhäute dazwischen sind gut ausgeprägt und reichen vorne bis zum Haftscheibenansatz jeweils eines Fingers, an den Füßen ist dies bei jeweils zwei Zehen der Fall. Die Männchen weisen verhornte Hautpartien mit schwarzen Stacheln auf, unter anderem trifft dies auf die Brunstschwielen zu.

Vorkommen und Lebensweise

Die Art wurde nur in der Nähe der Stadt El Valle de Antón im Bergnebelwald Zentral-Panamas auf Höhen zwischen 900 und 1150 Metern NN gefunden und kommt dort vermutlich endemisch vor. Sie wurde lediglich an drei oder vier Stellen innerhalb desselben Gebietes nachgewiesen.

Diese Laubfrösche sind vor allem nachtaktiv. Mit Hilfe ihrer enorm großen Extremitäten, die mit bis zu den Zehenspitzen reichenden Spannhäuten ausgestattet sind, können sich die Tiere von Bäumen aus im Gleitflug zu Boden bewegen – ähnlich wie manche asiatischen Flugfrösche (Rhacophorus). Die Männchen rufen das ganze Jahr über; Höhepunkt der Fortpflanzungsperiode scheint aber der Beginn der Regenzeit zwischen Mitte März und Mai zu sein. Bemerkenswert ist auch das Brutpflegeverhalten der Männchen. Offenbar besetzen sie Reviere und schützen die in wassergefüllten Baumhöhlungen liegenden Laichplätze. Zuvor wurde der Laich in Portionen von 60 bis 200 Eiern direkt oberhalb der Wasserlinie abgesetzt. Die Weibchen entfernen sich danach rasch. Die Männchen dagegen bewachen das Gelege nicht nur, sondern scheinen zudem die Kaulquappen zu füttern, indem sie sich in die Wasseransammlung hineinsetzen und den Nachwuchs an abgesonderten Hautpartikeln fressen lassen.

Gefährdung

Ein Jahr nach den ersten Feldbeobachtungen der Art im Jahr 2005 wurde festgestellt, dass neuerdings die für Amphibien meist tödlich verlaufende Pilzerkrankung Chytridiomykose im Verbreitungsgebiet von Ecnomiohyla rabborum auftrat. Trotz intensiver Suche konnten danach nur noch einmal im Dezember 2007 die Rufe eines einzelnen Männchens gehört werden. Es wird deshalb inzwischen von einem drastischen Einbruch der Population ausgegangen oder sogar ihr völliges Erlöschen befürchtet. Zusätzlich werden Habitatveränderungen erwähnt, wie das Abholzen von Waldflächen für Luxus-Ferienhäuser.

In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion wird Ecnomiohyla rabborum bis auf Weiteres als „critically endangered“ (akut vom Aussterben bedroht) eingestuft.

Weiterführende Literatur

J. R. Mendelson, III, J. M. Savage, E. Griffith, H. Ross, B. Kubicki & R. Gagliardo: A spectacular new gliding species of Ecnomiohyla (Anura: Hylidae) from Central Panama. Journal of Herpetology, 42 (2008): 750-759.

Quellen

Weblinks