Empfängnis


Empfängnis bezeichnet die Verschmelzung der Eizelle mit einer Samenzelle bei der Befruchtung und die Entstehung eines Keims.[1] Ihrer Natur nach kann die Empfängnis einer Frau erst rückblickend beim Beginn einer Schwangerschaft festgestellt werden.

Etymologie

Die ursprüngliche Vorsilbe war ent- gewesen, die sowohl die Richtung auf etwas hin als auch die Trennung von etwas weg benennt. Vor dem Buchstaben f entstand aus der unbetonten Vorsilbe ent- die Vorsilbe emp-, sodass das Verb nun empfangen lautet, das dem ahd. intfāhan entstammt.[2]

Der lateinische Begriff für Empfängnis ist Konzeption, abgeleitet von concipere (con-capere, capere), zu deutsch fangen, nehmen, erfassen. Es ist das Stammwort für Kontrazeptiva.

Geschichte

Im Volksglauben gab es die Annahme, nach der weder ein Mann noch ein Geschlechtsverkehr in einem plausiblen Zusammenhang mit dem Zustandekommen einer Schwangerschaft stehen würde. Vielmehr wurde eine Schwangerschaft auf die Wirkung von Wasser, des Lichts der Sonne oder des Mondes oder sogar von Nahrungsmitteln zurückgeführt.[3]

Eine medizinisch exakte Bedeutung des Begriffes Empfängnis wurde erst durch die Forschungen des Embryologen Karl Ernst von Baer (1792–1876) gefunden, der 1827 die weibliche Eizelle entdeckte. Zuvor herrschte die Annahme, beim Koitus empfange eine passive Frau den Samen des Mannes, wodurch sie schwanger werde. Infolge der Fortschritte der Reproduktionsmedizin ist eine Empfängnis auch durch eine künstliche Befruchtung möglich.[1]

Siehe auch

  • Empfängniszeit
  • Unbefleckte Empfängnis

Quellen

  1. 1,0 1,1 Pschyrembel: Wörterbuch Sexualität. De Gruyter. Berlin/New York 2003, Lemma Empfängnis.
  2. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. De Gruyter, Berlin/New York 1975, Lemma -ent.
  3. Pschyrembel: Wörterbuch Sexualität. De Gruyter. Berlin/New York 2003, Lemma Zeugungsmythen.

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